Zurück ins Verlagsgeschäft Sony BMG hat Pläne
14.05.2007, 08:22 UhrDie Sony BMG plant die Rückkehr in das Musikverlagsgeschäft. "Wir werden alles tun, um in das Verlagsgeschäft zurückzukommen", sagte der Sony-BMG-Vorstandsvorsitzende Rolf Schmidt-Holtz der "Financial Times Deutschland" (FTD).
Investitionen in größere Verlage seien möglich. "Man muss nicht unbedingt zukaufen, aber es kann durchaus Sinn ergeben", so Schmidt-Holtz.
Der weltweit zweitgrößte Musikkonzern knüpfe damit an das Geschäftsmodell vor der Fusion von Sony Music und BMG im Jahr 2004 an, schreibt die Zeitung. Auch versuche Schmidt-Holtz so die kartellrechtlich erzwungene Trennung vom lukrativen Verlagsgeschäft rückgängig zu machen.
Zudem arbeitet Sony BMG laut Schmidt-Holtz an einer Internet-Musik-Plattform, die offen für Konkurrenten sein soll. Durch diesen neuen Dienst sollen deutlich mehr Nutzer zum Kauf von Musik über das Internet oder Handys gewonnen werden.
Zusätzlich sollen neue CD-Formate den Umsatz stärken. "Bei jungen Künstlern kann man zum Beispiel ein Album mit sechs Titeln machen", so Schmidt-Holtz. Der Preis werde bei etwa fünf US-Dollar bis sechs US-Dollar liegen.
Die Konzerne Sony und Bertelsmann halten je die Hälfte an Sony BMG. Vor der Fusion zu Sony BMG hatten Sony Music und BMG jeweils eigene Musikverlage besessen. Um den Zusammenschluss kartellrechtlich nicht zu gefährden, hatten die Mutterkonzerne und Bertelsmann die Verlage 2004 jedoch außen vor gelassen. Der deutsche Medienkonzern hat vor wenigen Monaten seinen Verlag BMG Music Publishing an den weltgrößten Musikkonzern verkauft.
Im Gegensatz zum Verkauf aktueller Hits von Sony-BMG-Künstlern wie Avril Lavigne oder Justin Timberlake beschäftigen sich Verlage unter anderem mit der Vermittlung und Lizenzierung von Musik zum Beispiel für Filme und TV-Werbung. Zudem wahren sie Urheberrechte von Musikern, Komponisten und Textdichtern. Das Geschäft ist relativ risikoarm und sehr profitabel.
Quelle: ntv.de