Scharfer Wettbewerb belastet Sparkassen-Gewinn schrumpft
12.03.2008, 14:28 UhrDer scharfe Wettbewerb um Privatkunden hat im vergangenen Jahr das Ergebnis der 446 Sparkassen belastet. "Die Sparkassen sind in einem Markt mit einem knüppelharten Wettbewerb unterwegs - vermutlich dem härtesten weltweit", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), Heinrich Haasis. Der Gewinn der öffentlichen Institute sank gegenüber 2006 um 8,5 Prozent auf 2,0 Milliarden Euro.
Ein maßgeblicher Grund dafür war der um über sechs Prozent auf 20,9 Milliarden Euro gesunkene Zinsüberschuss. Im deutschen Privatkundenmarkt, der von den Sparkassen dominiert wird, herrscht seit Jahren ein harter Konkurrenzkampf. Dieser wird vor allem über den Preis ausgetreten, was sich negativ auf die Zinsmargen auswirkt. Zudem drängen immer mehr Auslandsbanken auf den hiesigen Markt und versuchen mit Kampfkonditionen Kunden zu gewinnen. Zuletzt sorgte die indische Bank ICICI damit für Schlagzeilen. Den Rückgang beim Zinsergebnis der Sparkassen konnte der um knapp vier Prozent auf 6,2 Milliarden Euro gestiegene Provisionsüberschuss nicht ausgleichen. Positiv schlugen auch eine deutlich reduzierte Risikovorsorge für faule Kredite sowie gesunkene Personalkosten zu Buche. Zudem verzeichneten die Sparkassen sowohl im Kredit- als auch im Einlagengeschäft Zuwächse.
Von der weltweiten Krise an den Finanzmärkten sehen sich die öffentlichen Institute nur marginal betroffen. "Die Sparkassen sind nur in sehr geringem Umfang und mit Vorsicht Geschäfte mit spekulativen ABS-Papieren eingegangen", sagte Haasis. Im Ergebnis schlug die Neubewertung von Wertpapieren dennoch mit 1,8 (2006: 1,4) Milliarden Euro zu Buche.
Haasis mahnt zu Fusionen der Landesbanken
Die Neuordnung der Landesbanken darf nach Ansicht von Sparkassenpräsident Heinrich Haasis nicht auf die lange Bank geschoben werden. Die Finanzmarktkrise habe mit aller Klarheit offengelegt, "dass der vorhandene Markt zu klein ist für sieben Landesbankenkonzerne mit den dahinter stehenden Kapazitäten", sagte der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) am Mittwoch in Frankfurt laut Redemanuskript. Um die Landesbanken wettbewerbsfähiger zu machen, seien Fusionen zwingend. Die 446 Sparkassen blieben laut Bilanz des Verbandes von der Finanzkrise im vergangenen Jahr praktisch unberührt.
Quelle: ntv.de