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Radikales Sparprogramm Stellenabbau bei HRE

Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) plant einem Medienbericht zufolge einen radikalen Stellenabbau. Das Unternehmen wolle im Rahmen einer Restrukturierung ein Drittel seiner gut 1800 Stellen streichen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Ein HRE-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.

Im Gespräch ist laut "Spiegel" zudem, ob die irische HRE-Tochter Depfa komplett vom Rettungsfonds SoFFin übernommen wird. Dagegen habe sich allerdings politischer Widerstand gebildet. Die Lasten würden zu sehr auf Kosten der Steuerzahler und zugunsten der Altaktionäre verteilt, heißt es demnach in SoFFin-Kreisen.

Aktionäre getäuscht?

Die ehemalige HRE-Spitze wird derweil einem Zeitungsbericht zufolge verdächtigt, Aktionäre und Öffentlichkeit ein Jahr lang über die wahre Lage der Bank getäuscht zu haben. Das gehe aus Ermittlungsunterlagen der Staatsanwaltschaft hervor, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Die Ermittlungsbehörde war am Dienstag mit einer groß angelegten Razzia gegen die früheren HRE-Verantwortlichen vorgegangen. Sie stehen unter dem Verdacht der unrichtigen Darstellung und der Marktmanipulation.

In dem Durchsuchungsbeschluss heißt es laut "SZ", bereits seit September 2007 habe sich abgezeichnet, dass die HRE wegen der Finanzkrise mehr Geld abschreiben müsse. Dem früheren Konzernchef Georg Funke wird demnach vorgehalten, er habe trotzdem im November 2007 behauptet, die HRE sei "aus der jüngsten Marktkrise gestärkt hervorgegangen." Diese Erklärung habe dazu gedient, die konkreten Verhältnisse zu verschleiern, wirft die Staatsanwaltschaft dem Management dem Blatt zufolge vor. Auch in diesem Jahr sollen Funke und dessen Kollegen die Öffentlichkeit getäuscht haben. Im Umfeld Funkes werden die Vorwürfe laut "SZ" dementiert.

Die HRE konnte nur durch ein Finanzpaket des Bundes und der Finanzwirtschaft in Höhe von 50 Milliarden Euro gerettet werden. Zudem nahm die Bank Kreditgarantien des SoFFin in Anspruch. Funke nahm Anfang Oktober nach rund fünf Jahren im Amt seinen Hut.

Gang unter den Schirm geplant

Unterdessen schließt auch die Aareal Bank eine Nutzung des staatlichen Rettungspakets für die Finanzbranche weiter nicht aus. "Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen aufmerksam insbesondere mit Blick auf mögliche Auswirkungen auf die Wettbewerbssituation", sagte ein Sprecher des Wiesbadener Immobilienfinanzierers. Das Institut hatte bereits vor einem Monat betont, keinen Bedarf an Staatshilfen zu haben. Zugleich wolle man aber keine Wettbewerbsnachteile erleiden.

Quelle: ntv.de

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