Arbeitslos im Nordatlantik Stellenangst erfasst Island
04.11.2008, 16:43 UhrDie Arbeitslosigkeit auf Island ist im Zuge der internationalen Finanzkrise rasant gestiegen. Wie ein Sprecher der Arbeitsbehörde in Reykjavik mitteilte, legte die Erwerbslosenquote allein im Oktober von 1,3 auf 2,4 Prozent zu. Bis Ende Januar rechnet die Behörde mit einem Anstieg auf sechs bis sieben Prozent.
Wie es weiter hieß, gingen in den vergangenen vier Wochen Ankündigungen über 3000 meldepflichtige Entlassungen ein. Auf der Atlantik-Insel mit insgesamt 320.00 Einwohnern sind 180.000 Männer und Frauen erwerbstätig. Die Zahl ausländischer Arbeitskräfte, überwiegend Polen, halbierte sich im Oktober von knapp 20.000 auf unter 10.000. Die Baubranche kam in dieser Zeit fast völlig zum Erliegen.
Nach dem Zusammenbruch der drei größten Banken haben Bürger, Unternehmen und die Regierung mit einer Inflationsrate von knapp 16 Prozent, Leitzinsen von 18 Prozent und akutem Devisenmangel zu kämpfen. Bei einer Umfrage in der Vorwoche erklärten 31 Prozent der Befragten, dass sie sich wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise mit Auswanderungsgedanken tragen. In Deutschland sind 30.000 Anleger bei der früher größten isländischen Bank Kaupthing von der Krise direkt betroffen. Mögliche Regierungsgarantien für ihr Geld gelten als ungeklärt.
Quelle: ntv.de