Preiskampf im US-Markt T-Mobile muss mitziehen
20.02.2008, 17:17 UhrDie beiden Mobilfunkanbieter AT&T und Verizon haben im US-Markt einen Handy-Pauschaltarif von knapp 100 US-Dollar für Gespräche in alle Netze angeboten. Mit dem umfassenden Flatrate-Angebot setzen die beiden Branchenführer den Preiskampf fort. Die amerikanische Telekom-Tochter T-Mobile USA zog sofort nach.
T-Mobile ist in den USA mit weitem Abstand zur Spitze der viertgrößte Anbieter. In Deutschland setzen auf das Flatrate-Modell vor allem die kleineren Anbieter E-Plus und O2. Sie wollen dadurch vor allem Neukunden gewinnen.
Für die Deutsche Telekom spielt der US-Markt eine wichtige Rolle. Mit den Zuwächsen der Tochter T-Mobile USA (früher VoiceStream) kann der Konzern Rückgänge in Deutschland ausgleichen. Zur Stärkung ihrer Position übernahmen die Bonner den kleineren Wettbewerber SunCom und erwarben weitere Handy-Frequenzen. Pro Quartal gewinnt T-Mobile USA derzeit rund eine Million Kunden, aufgrund der Marktsättigung rechnet die Gesellschaft für die Zukunft aber mit einer Abschwächung.
Der Preiskampf im Mobilfunkmarkt sorgte an den Börsen für Unruhe. Die Telekom-Titel gehörten am Mittwoch zu den größten Verlierern im Leitindex DAX. Die Aktien von AT&T und Verizon waren in den USA schon am Vortag abgerutscht.
Lediglich die Nummer drei des US-Mobilfunkmarktes, Sprint Nextel, präsentierte zunächst kein Flatrate-Angebot. Der problembeladene Anbieter kämpft mit sinkenden Gewinnen und rückläufigen Kundenzahlen. Mit ihrer Offensive wollten die großen Anbieter Berichten zufolge entsprechenden Plänen von Sprint Nextel zuvorkommen. Der Konkurrent hat ein vergleichbares Geschäftsmodell bisher lediglich getestet.
Je nach Anbieter deckt das Paket für exakt 99,99 US-Dollar (68 Euro) alle Kosten für Telefonate oder zusätzlich auch für Textnachrichten ab. Für einen Aufpreis gibt es zusätzlich unbeschränkte Datennutzung. Nach Einschätzung von Beobachtern nähert sich der US-Mobilfunkmarkt der Sättigung. Der Wettbewerb um Kunden gewinnt daher an Intensität. Experten rechnen mit weiteren Tarifsenkungen in den kommenden Monaten.
Quelle: ntv.de