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Gefährlicher Geiz TÜV warnt vor Billig-Spielzeug

Der TÜV Süd hat die Verbraucher vor einer "Geiz- ist-geil"-Mentalität beim weihnachtlichen Geschenkekauf gewarnt. Absolute Billigst-Preise gingen häufig zu Lasten von Sicherheit und Zuverlässigkeit der Produkte, sagte Joachim Birnthaler vom TÜV Süd. Vor allem bei Spielzeug riet er zur Wachsamkeit: Mittlerweile stammten mehr als 80 Prozent der Spielwaren in deutschen Regalen aus China. Dass dies zu Problemen mit der Produktsicherheit führen könne, hätten spätestens die Rückrufaktionen der vergangenen Monate gezeigt. Zugleich dürften chinesische Produkte nicht pauschal schlecht geredet werden, sagte Birnthaler: "Aus unserer täglichen Prüfpraxis wissen wir, dass chinesische Hersteller auf einem sehr hohen Qualitätsniveau fertigen können."

Allein im vergangenen Jahr habe es europaweit mehr als 900 Warnungen vor mangelhaften Produkten gegeben, und eine weitere Zunahme sei zu erwarten, sagte Birnthaler. Vor dem Spielzeug-Kauf empfiehlt der TÜV beispielsweise, die Produkte in die Hand zu nehmen und auf scharfe Ecken und Kanten zu prüfen, die Verletzungen hervorrufen könnten. Grundsätzlich gelte auch: Je größer ein Spielzeug sei, desto besser, vor allem wenn es für Kinder im Alter von bis zu drei Jahren gedacht sei. Denn gerade Kleinkinder steckten Spielsachen gerne in den Mund. Allerdings liege die Verantwortung für die Produktsicherheit nach wie vor bei den Herstellern, Importeuren und Händlern, erklärte Birnthaler.

Wie der TÜV befürchten auch Verbraucherschützer eine Zunahme gefährlicher Produkte, wenn die EU-Kommission tatsächlich wie geplant das GS-Prüfzeichen (Geprüfte Sicherheit) abschafft. Die europäische CE-Kennzeichnung, die zum Standard werden soll, sei "zur Verbraucherinformation ungeeignet. Deshalb sollte das GS-Zeichen erhalten bleiben", sagte Sylvia Maurer vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Die Alternative sei ein "European Safety"-Zeichen. Generell gelte: Noch wichtiger als die schnelle Information der Öffentlichkeit über gefährliche Produkte sei, dass solche Produkte gar nicht erst beim Verbraucher ankämen, erklärte Maurer. Das sei nur durch eine weitere Verschärfung der gesetzlichen Anforderungen, durch einen Ausbau der unabhängigen Kontrollen sowie durch eine Marktüberwachung zu erreichen.

Quelle: ntv.de

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