Anpassungsbedarf Telekom streicht weiter
22.10.2007, 06:14 UhrDie Deutsche Telekom will einem Zeitungsbericht zufolge weiterhin jährlich 10.000 Stellen in Deutschland abbauen. Bis 2012 solle die Belegschaft von derzeit 154.000 auf weniger als 120.000 Beschäftigte verringert werden, berichtete die Zeitung "Rheinische Post". Sie bezieht sich auf Kreise des Aufsichtsrats.
Das Kontrollgremium werde sich wohl auf seiner nächsten Sitzung am 8. November mit den Abbauplänen beschäftigen, heißt es weiter. Einberechnet in die Stellenstreichungen seien auch die geplanten Verkäufe von Unternehmensteilen der IT-Tochter T-Systems.
Telekom-Chef Rene Obermann hatte dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" in einem am Samstag vorab veröffentlichten Interview gesagt, es werde weiter Bedarf zu Personalanpassungen geben. Zahlen wollte er nicht nennen. Er sagte aber, es gebe im Telekom-Konzern weiteren Anpassungs- und Restrukturierungsbedarf.
Es werde Unternehmensbereiche geben, die verkauft oder für die Partner gesucht würden. "Das ist bekannt und alles andere wäre Augenwischerei. Wenn wir das nicht angehen, ist das Unternehmen insgesamt immer weniger wettbewerbsfähig", wird Obermann im Magazin zitiert.
Bei n-tv sagte Obermann, dass zunächst Wachstum in Märkten, in denen das Unternehmen bereits vertreten sei, oberste Priorität habe. Dann werde man sich benachbarte Märkte ansehen. Mittel- bis langfristig seien weitere Optionen denkbar, so der Telekom-Chef. "Wir sind beim Wachstum noch lange nicht am Ende."
10.000 Stellen pro Jahr
Die Telekom hat seit ihrer Umwandlung in eine Aktiengesellschaft im Jahr 1995 im Durchschnitt etwa 10.000 Stellen pro Jahr abgebaut. Daneben gliederte sie zum 1. Juli rund 50.000 Jobs im Service und den Callcentern der Festnetzsparte T-Com in eigenständige Service-Gesellschaften aus. Partner sucht die Telekom derzeit für die Geschäftskundensparte T-Systems.
Bezahlbares iPhone
Mit der derzeitigen Vermarktung von DSL-Anschlüssen zeigte sich Obermann zufrieden. Das Jahresziel seien 40 bis 45 Prozent DSL-Neukunden. Derzeit liege die Telekom sogar darüber. Auch der Start des Internet-Fernsehens (IP-TV) sei sehr ordentlich angelaufen, seit dem Start vor wenigen Wochen seien bereits rund 50.000 Entertain-Pakete verkauft worden.
Erstmals äußerte sich Obermann offiziell auch zu den Tarifen für das neue Apple-Handy, dass die Telekom ab Anfang November vermarkten will. Das Einsteigerpaket werde unter 50 Euro pro Monat kosten "und schon massig Internet-Surfen beinhalten."
Quelle: ntv.de