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Scheidender Chef macht Wirbel Tesa von Beiersdorf trennen

Der scheidende Tesa-Chef Dieter Steinmeyer hat sich für einen Börsengang der Beiersdorf-Tochter ausgesprochen. "Es wäre schön, wenn es gelingen würde, Tesa allein an die Börse zu kriegen - allerdings mit stabilem Großaktionär", sagte er der "Financial Times Deutschland". Dieser Aktionär könne die Muttergesellschaft Beiersdorf oder die Holding Maxingvest sein, die der Hamburger Unternehmerfamilie Herz gehört. Herz kontrolliert neben Beiersdorf auch den Kaffeeröster und Einzelhändler Tchibo.

Beiersdorf erklärte, es gebe derzeit keine Pläne für eine Abspaltung von Tesa. "Es gibt keine neue Entwicklung", sagte eine Sprecherin.

Über eine Abtrennung von Tesa von dem vor allem durch die Hautpflegemarke "Nivea" bekannten Hamburger Kosmetikkonzern wird seit Jahren spekuliert. Für die wahrscheinlichste Option wird in Konzernkreisen inzwischen gehalten, dass Tesa ausgegliedert und als eigenständiges Unternehmen neben Tchibo und Beiersdorf unter der Maxingvest-Holding geführt wird. Einen Verkauf an Dritte lehnt die Familie Herz ab.

Beiersdorf-Chef Thomas-Bernd Quaas will das Geschäft des Kosmetikkonzerns mit einem Jahresumsatz von 5,5 Mrd. Euro mit Endverbrauchern vorantreiben. Tesa setzt dagegen vor allem auf Industriekunden, die mehr als drei Viertel ihres Umsatzes von zuletzt knapp 850 Mio. Euro ausmachen. Nur ein knappes Viertel entfällt auf das Endverbrauchergeschäft mit Klebebändern wie Tesafilm.

"Wir haben dort nichts zu suchen"

Steinmeyer, der Ende September aus Altersgründen aus dem Amt scheidet, betonte in dem Interview die Eigenständigkeit von Tesa. "Dass wir ein Teil von Beiersdorf sind, hat uns nie geschadet. Aber wir haben dort nichts zu suchen", sagte er. "Nivea und Tesa sind zwei Geschäfte mit zwei völlig unterschiedlichen Erfolgsfaktoren."

Experten schätzen den Wert von Tesa auf bis zu 1,3 Mrd. Euro. Die DZ Bank rechnet damit, dass Beiersdorf Tesa auf absehbare Zeit behalten wird. Es würde dem Kosmetikkonzern schwerfallen, den Wegfall der Gewinne der Tochter auszugleichen. "Wir denken, dass Beiersdorf warten wird, bis die Gewinne von Tesa durch eine Übernahme kompensiert werden können", schrieb Analyst Heinz Müller in einer Kurzstudie. Beiersdorf ist schon seit längerem auf der Suche nach geeigneten Übernahmezielen.

Quelle: ntv.de

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