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Zu viel Blei in Malkästen Toys 'R' Us ruft zurück

Der US-Spielzeughändler Toys 'R' Us hat 27.000 in China hergestellte Malkästen zurückgerufen. Sowohl auf der bedruckten Verpackung als auch in einigen schwarzen Farbdosen seien erhöhte Bleiwerte festgestellt worden, teilte die US-Kommission für Produktsicherheit am Donnerstag mit. Bislang gebe es jedoch noch keine Berichte über gesundheitliche Schäden.

In den vergangenen Wochen hatte bereits der US-Hersteller Mattel mehrere Mio. Spielzeuge wegen Sicherheitsbedenken zurückgerufen. Ausgelöst wurde der größte Rückruf der Firmengeschichte durch bleihaltige Farben und Magnetteile, bei denen die Gefahr des Verschluckens bestand. Mattel zufolge wurden nahezu alle betroffenen Spielzeuge in China hergestellt. Blei kann Gehirnschäden verursachen.


Glos lädt zum Qualitätsgipfel


Angesichts von Rückrufaktionen gesundheitsschädlicher Importware aus China fordern Experten eine bessere Kennzeichnung von Qualitätserzeugnissen aus Deutschland und Europa. Auf Einladung von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) trat dazu in Berlin ein "Workshop zur Güte" zusammen. Glos sagte, die Kennzeichnung hoher Qualität sei "im ureigensten Interesse der deutschen Wirtschaft". Deutsche und europäische Produkte müssten sich täglich gegen Billigimporte durchsetzen. Auch der Vorsitzende der Verbraucherschutzminister-Konferenz, Peter Hauk (CDU), forderte ein verlässlicheres Siegel speziell für Spielzeug. Im Südwestrundfunk sagte der baden-württembergische Ressortchef, das bisherige CE-Zeichen der Europäischen Union besitze "wenig Aussagekraft". Schließlich erkläre der Hersteller damit nur, nach welchem Bau-Muster die Waren gefertigt worden seien.

Nach Ansicht Hauks ist etwa ein Zeichen notwendig, das auch Gesundheitsgefahren ausschließt. Als Sofortmaßnahme forderte er, die Einfuhrkontrollen an den Außengrenzen der EU deutlich zu verschärfen. Auch vor Importverboten als letztes Mittel solle man nicht zurückschrecken.

Die Grünen-EU-Abgeordnete Heide Rühle forderte von den Mitgliedstaaten mehr Geld und Personal für die Marktaufsicht. Im Deutschlandradio Kultur sagte Rühle, es gebe zwar Absprachen und Verträge mit China, bei Kontrollen hapere es aber. Den Verbrauchern müsse zugleich klar sein, dass bei mehr Kontrollen auch die Preise stiegen. Mit Blick auf die Billig-Produkte sagte Rühle: "Waren in dieser Preiskategorie können nicht sicher produziert und verkauft werden."

Quelle: ntv.de

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