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Kurseinbruch bei Rohstoffen US-Fonds geschlossen


US-Vermögensverwalter Ospraie Management schließt seinen größten, auf Rohstoffe ausgerichteten Hedgefonds wegen erheblicher Verluste. Der Ospraie Fund, der in Wetten auf Öl, Erdgas und strukturierte Produkte investiert war, hat allein im August 27 Prozent verloren, schreibt das "Wall Street Journal" (WSJ) am Mittwoch. Fondsgründer Dwight Anderson habe die Investoren jetzt schriftlich über die Schließung informiert.

In den vergangenen drei Wochen hat der Ospraie Fund laut Bericht bereits Teile seiner Investments verkauft und damit möglicherweise auch zum Verfall der Rohstoffpreise beigetragen. Der Fonds kam zu seiner Hochzeit Ende vergangenen Jahres auf einen Vermögenswert von 3,8 Mrd. US-Dollar.

In seinem Brief an die Anleger des Fonds schreibt Anderson, die Verluste gingen vorrangig auf einen sechswöchigen Ausverkauf bei etlichen Energie-, Bergbau- und Rohstofftiteln aus dem eigenen Portfolio zurück. Es habe sich in einigen Bereichen um die krasseste Kurskorrektur seit zehn oder zwanzig Jahren gehandelt.

Zu der Schließung kommt es deshalb, weil Verluste von über 30 Prozent Investoren die Möglichkeit geben, in jedem gewünschten Volumen eigene Einlagen aus dem Fonds abzuziehen. Die Fondsmanager wollen nun bis Ende September 40 Prozent des Fondswertes an die Anleger auszahlen und weitere 40 Prozent bis zum Jahresende. Der Rest des Fondsvermögens steckt in schwer verkäuflichen, illiquiden Investments, so dass dessen Auszahlung sich länger hinziehen wird.

Das Aus für den renommiertesten Ospraie-Fonds ist ein Schlag für die ohnehin nach frischem Kapital suchende US-Investmentbank Lehman Brothers Holdings Inc. Sie hatte sich im Jahr 2005 mit 20 Prozent an Ospraie beteiligt. Die Beteiligung wird in der Investment-Management-Sparte der New Yorker Bank geführt.
Die Gespräche über eine Kapitalspritze, die Lehman gegenwärtig mit der Korea Development Bank (KDB) führt, könnten von der Schließung des Ospraie-Fonds erheblich belastet werden, schreibt das "WSJ".

Im Handel wird mit weiteren Verkäufen in dem Sektor gerechnet. Schlimmstenfalls löse der Kollaps bei Ospraie einen Dominoeffekt aus, und andere Hedgefonds müssen ebenfalls die Reißleine ziehen, heißt es. Solche Sorge hat bereits in Australien zu deutlichen Abschlägen bei den Rohstoffwerten geführt, so gaben BHP um 3,7 Prozent, Rio Tinto um 6,5Prozent, Newcrest um 7,7 Prozent und Fortescue um 8,4 Prozent nach.

Quelle: ntv.de

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