Erbitux in Japan zugelassen Umsatzpotenzial für Merck
16.07.2008, 10:32 UhrDer Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck darf sein Krebsmittel Erbitux nun auch in Japan vermarkten und kann mit zusätzlichen Umsätzen rechnen. Erbitux sei auf dem weltweit zweitgrößten Pharmamarkt zur Behandlung von Darmkrebs zugelassen worden, gegen den eine Standardtherapie zuvor erfolglos war, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Darmkrebs ist nach Merck-Angaben in Japan die häufigste Krebsart bei Frauen und nach Magenkrebs die zweithäufigste bei Männern. Mit Erbitux erwirtschaftete Merck im vergangenen Jahr einen Umsatz von 470 Mio. Euro.
Merck hatte im Herbst mit den US-Pharmaunternehmen ImClone und Bristol-Myers Squibb die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von Erbitux in Japan vereinbart. Die Umsätze daraus wird Merck Serono Japan verbuchen, die Gewinne teilten sich die drei Konzerne. Dabei streicht Merck die Hälfte der anfallenden Gewinne oder Verluste ein, ImClone und Bristol-Myers sollen jeweils 25 Prozent bekommen. Imclone wird von Merck zusätzlich 4,75 Prozent der Nettoumsätze von Erbitux in Japan als Lizenzgebühr erhalten.
Merck hatte vor zehn Jahren die Rechte an Erbitux außerhalb der USA und Kanada von ImClone erworben, die das Mittel zusammen mit Bristol-Myers vertreibt. Erbitux ist in vielen Ländern zur Behandlung von fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren in Kombination mit einer Strahlentherapie bereits zugelassen sowie zur Behandlung von Darmkrebs, gegen den eine Standardtherapie erfolglos war.
Merck kann sich auch Hoffnung auf eine Zulassung zur Erstbehandlung von fortgeschrittenen Darmtumoren mit einem bestimmten Genprofil machen.
Quelle: ntv.de