Kein Angebot für Freenet United Internet wartet ab
18.10.2007, 11:51 UhrUnited Internet wird in diesem Jahr kein Übernahmeangebot für Freenet unterbreiten, hält sich diese Möglichkeit aber grundsätzlich weiter offen. "Wir haben nie gesagt, wir werden dieses Jahr ein Übernahmeangebot machen und wir werden in diesem Jahr auch keins machen", sagte ein Unternehmenssprecher. Die Freenet-Aktie geriet daraufhin an der Frankfurter Börse unter Druck.
Auch wenn United Internet und Drillisch nie einen Zeitrahmen genannt hatten, wurde in der Branche erwartet, dass bis Jahresende eine Übernahme unter Dach und Fach gebracht wird, um milliardenschwere Verlustvorträge nutzen zu können. "Wenn die Übernahme in diesem Jahr nicht über die Bühne geht, dann ist die Sache tot, da im nächsten Jahr keine Verlustvorträge mehr geltend gemacht werden können", sagte ein Händler.
Nur wenn der Erwerb noch 2007 abgeschlossen wird, können die Partner die Verlustvorträge von rund drei Milliarden Euro aus dem gescheiterten UMTS-Abenteuer der alten Mobilcom nutzen. Freenet war erst vor einem dreiviertel Jahr nach einem langwierigem Rechtsstreit mit Kleinaktionären durch die Fusion des Mobilfunkanbieters Mobilcom mit seiner Internet-Tochter Freenet entstanden. Drillisch und United Internet halten über ein kürzlich gegründetes Gemeinschaftsunternehmen rund 30 Prozent an Freenet.
United Internet und Drillisch hatten das Gemeinschaftsunternehmen MSP gegründet, um sich die Möglichkeit zu eröffnen, die Beteiligung an Freenet zu erhöhen und gegebenenfalls den Anbieter auch ganz zu übernehmen. Die Holding hat das Recht, bis Ende November weitere 18,5 Prozent der Freenet-Anteile zu übernehmen, die bei der Beteiligungsgesellschaft Vatas liegen. Drillisch macht sich seit längerem mit anderen Aktionären für eine Aufspaltung des fusionierten Unternehmens stark.
Quelle: ntv.de