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Demo in Nadelstreifen Unruhe bei WestLB

Hunderte von Beschäftigten der WestLB haben mit einer Demonstration Druck auf die Eigentümer gemacht, den überlebenswichtigen Umbau der Bank mit neuen Milliarden-Garantien zu unterstützen. "Wir wollen jetzt Taten sehen", rief Betriebsratschefin Doris Ludwig bei einer Protestaktion vor der Düsseldorfer Zentrale der Bank.

Grund der Demonstration war der Abgang von WestLB-Chef Heinz Hilgert. Dieser hatte den Schritt mit mangelnder Unterstützung durch die Eigner begründet. Interimschef Dietrich Voigtländer betonte in einer Erklärung, die Bank sei "uneingeschränkt handlungsfähig".

Hilgert hatte am Vortag völlig überraschend das Handtuch geworfen. Er hatte beklagt, vor allem die Sparkassenverbände zeigten nicht die notwendige Unterstützung für seine Pläne, Aktivitäten mit einem Volumen von rund 80 Mrd. Euro aus den Bilanzen zu nehmen und die WestLB damit auf zukunftsfähige Geschäftsfelder zu konzentrieren. Die Auslagerung müsste von den Eignern mit Garantien in einer Höhe von fünf Mrd. Euro unterlegt werden. Die Sparkassenverbände hatten aber mit Blick auf neue Bürgschaften abgewinkt.

Erst Fassungslosigkeit, dann Wut

"Wir Beschäftigten fordern eine Zukunft für die WestLB AG - wir haben sie verdient", rief Ludwig unter dem donnernden Applaus der versammelten Banker in Nadelstreifen oder Kostüm. Viele hatten Trillerpfeifen und trugen Plakate mit Aufschriften wie "Eigentümer - erhaltet unsere Arbeitsplätze", "Wir sind WestLB", "Dr. Gerlach - es reicht" oder "Dr. Rüttgers: NRW braucht eine stabile WestLB". Rolf Gerlach ist Chef der westfälischen Sparkassen, Jürgen Rüttgers Ministerpräsident des Landes.

Ludwig berichtete, die Mitarbeiter hätten nach dem Bekanntwerden des Rücktritts Hilgerts' zunächst "Fassungslosigkeit und Bedauern" verspürt. Dies sei dann aber in Wut umgeschlagen - "Wut darüber, was uns die Eigentümer seit Monaten zumuten". "Wir fordern die Unterstützung der Eigentümer ein", rief Ludwig. Die WestLB müsse als Kernbank erhalten bleiben - und Zusammenschlüsse von Landesbanken müssten für die WestLB Vorrang vor einem Verkauf haben. Den Eignerwechsel bis 2011 haben die EU-Wettbewerbshüter gefordert.

Quelle: ntv.de, dpa

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