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Liechtenstein als Image-Problem? Versicherer prüfen Angebote

Deutschlands Versicherer beobachten die gegenwärtige Steueraffäre in Liechtenstein nach einem Bericht des "Handelsblatt" zunehmend mit Sorge. Etliche Konzerne bieten seit einiger Zeit verstärkt Versicherungsprodukte aus dem Fürstentum in Deutschland an. "Wir prüfen, ob dies Folgen für unsere eigene Reputation haben könnte", sagte Allianz-Chef Gerhard Rupprecht. Auch die Versicherungsgruppe Talanx untersucht mögliche Risiken des Liechtenstein-Geschäfts, wie ihr Vorstandsvorsitzender Herbert K. Haas bestätigte.

Liechtensteiner Versicherer bieten speziell für deutsche Anleger Produkte an, die laut Eigenwerbung die Vorteile einer Vermögensverwaltung und einer Lebensversicherung verbinden sollen. Die Liechtensteiner PrismaLife Versicherung spricht ausdrücklich von der "Alternative zu einer Stiftung". Die Stiftungen sind jedoch seit der Affäre um Klaus Zumwinkel als Instrumente zur Steuerhinterziehung in Verruf geraten.

Rund 40 Versicherer aus den unterschiedlichsten Ländern haben sich in Liechtenstein niedergelassen. Ihre Kunden bleiben nach dem dort geltenden Versicherungsvertragsrecht genauso vor Anfragen ausländischer Behörden geschützt wie die Liechtensteiner Banken. Die Produkte der Liechtensteiner Versicherer seien umstritten, schreibt das "Handelsblatt".

Einige Firmen bieten sogenannte Versicherungsmäntel an, in die Sparer alle möglichen Vermögenswerte einbringen können, von Wertpapierdepots über Bargeld bis zu Fonds. Im Gegensatz zu anderen Anlageformen sind die Erträge unter bestimmten Voraussetzungen während der Laufzeit der Versicherung von der Abgeltungsteuer befreit. Anleger müssen erst bei der Auszahlung die Hälfte ihres Gewinns versteuern. Deutsche Versicherer wie die Allianz wollen mit ähnlichen Produkten den stagnierenden Verkauf ihrer Lebensversicherungen ankurbeln.

Quelle: ntv.de

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