Meldungen

Millionenpension von der Post Vor dem Zumwinkel-Prozess

Als früherer Post-Vorstandschef erhält Klaus Zumwinkel ungeachtet seines unrühmlichen Abgangs eine jährliche Pension in Millionenhöhe. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht der Deutschen Post hervor. Danach erhielt Zumwinkel im Jahr 2007 (Berechnungsgrundlage) ein Grundgehalt von 1,5 Mio. Euro. Davon stehen ihm 75 Prozent als Pension zu - das macht rund 1,12 Mio. Euro jährlich allein aufgrund der Vorstandstätigkeit bei der Post. Das Jahresgehalt von Bundeskanzlerin Angela Merkel liegt bei rund 250.000 Euro.

Neben dem Grundgehalt erhielt Zumwinkel als Post-Chef in den vergangenen Jahren noch Bonuszahlungen und Aktienoptionen oder sogenannte Aktien-Wertsteigerungsrechte. Im Jahr 2007 kam Zumwinkel damit auf insgesamt 4,3 Mio. Euro. Nach dem Vorwurf der Steuerhinterziehung und seinem Rücktritt als Vorstandschef im Februar 2008 verzichtete Zumwinkel nach Angaben der Post selbst auf weiteres Gehalt in Höhe von deutlich mehr als einer Mio. Euro, das ihm bei Erfüllung seines Vertrags (bis November 2008) zugestanden hätte. Eine Abfindung habe nicht zur Debatte gestanden.

Zumwinkel muss sich vom Donnerstag an in Bochum wegen Steuerbetrugs über eine Liechtensteiner Stiftung verantworten. Bei dem Prozess vor dem Landgericht geht es um knapp eine Mio. Euro hinterzogener Ertragsteuern. Der heute 65-Jährige soll 1986 im Fürstentum Liechtenstein bei der LGT-Bank eine Stiftung zu eigenen Gunsten angelegt und die Erträge nicht versteuert haben. Das Urteil wird nach nur zwei Verhandlungstagen ohne Zeugen bereits am 26. Januar erwartet.

Nach einem Grundsatzurteil des Bundesgerichtshofes muss Zumwinkel bei einer Verurteilung mit einem hohen Bußgeld und einer Haftstrafe mit oder ohne Bewährung rechnen. Ob zwischen seinen Anwälten und der Staatsanwaltschaft eine Absprache über eine begrenzte Strafforderung im Falle eines Geständnisses besteht, wie in Medien berichtet, ist unklar. Die Beteiligten äußern sich dazu nicht. Es wird allerdings mit einem Geständnis und einem schnellen Prozess gerechnet.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen