Familienhandel WAZ-Eigner steigen bei Otto aus
01.01.2008, 17:45 UhrDie Eigentümerfamilien der WAZ-Verlagsgruppe sind einem Zeitungsbericht zufolge aus dem Hamburger Versandhaus Otto ausgestiegen. Die Familie Otto habe ihnen etwa eine Milliarde Euro für ihre 25-Prozent-Beteiligung gezahlt, berichtet die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf Kreise der Eigentümer. Sprecher beider Unternehmen hätten nicht zu dem Bericht Stellung nehmen wollen.
Der heutige Aufsichtsratschef Michael Otto hatte bereits seit Jahren Interesse an einem Rückkauf der Anteile bekundet, nachdem es zu Unstimmigkeiten mit den WAZ-Eigentümerfamilien Brost und Funke gekommen war. Dem Bericht zufolge ging es bei den Auseinandersetzungen um die Renditeansprüche der Minderheitseigentümer. Firmengründer Werner Otto - der Vater von Michael Otto - hatte Brost und Funke in den 1960er Jahren an dem Konzern beteiligt, um dessen Expansion zu finanzieren. Die Verhandlungen über den Ausstieg hätten sich mehr als ein Jahr hingezogen, hieß es in der Zeitung.
Michael Otto hatte sich Ende September 2007 aus dem Vorstand zurückgezogen. Der Konzern setzt mit 53.000 Beschäftigten rund 15 Milliarden Euro um. Zu ihn gehören neben dem Otto Versand unter anderem die Spezialversandhäuser Baur und Schwab, der Jagdausrüster Frankonia und das Sporthaus Sport Scheck.
Quelle: ntv.de