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Donnerstag geht's los Warnstreiks bei der Bahn

Wegen der ersten Warnstreiks im Tarifkonflikt bei der Bahn kommen am Donnerstag erhebliche Behinderungen auf die Fahrgäste zu. Betroffen sind bereits zum frühmorgendlichen Berufsverkehr neun deutsche Städte, wie die Gewerkschaften Transnet und GDBA mitteilten.

Von 4.30 Uhr an bis zum späten Vormittag sollen mehrere Hundert Beschäftigte die Arbeit niederlegen, und zwar in Köln, Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Berlin, Saalfeld (Thüringen), Magdeburg, Nürnberg und München. Die Aktionen seien ein "Warnsignal an die Arbeitgeberseite" angesichts weiter festgefahrener Gespräche über besser planbare Arbeitszeiten. Wie aus Gewerkschaftskreisen verlautete, sollen die S-Bahnen in Berlin und Hamburg nicht vom Ausstand betroffen sein.

Keine Bewegung an der Tariffront

Transnet-Chef Alexander Kirchner warf dem bundeseigenen Konzern nach einer dritten Verhandlungsrunde in Frankfurt "Hinhaltetaktik" vor. Die beiden Gewerkschaften fordern unter anderem mindestens zwölf freie Wochenenden im Jahr und bessere Nachtdienstregelungen für rund 130.000 Beschäftigte. Außerdem verlangen sie zehn Prozent mehr Geld. Die Bahn hat bisher jeweils ein Prozent höhere Einkommen für 2009 und 2010 sowie Einmalzahlungen angeboten.

Auch die dritte Tarifrunde in Frankfurt/Main wurde nach Transnet-Angaben ergebnislos vertagt. Die Verhandlungen sollen am Freitag fortgesetzt werden.

Von Freitag bis Montag werde es voraussichtlich keine weiteren Warnstreiks geben, sagte Kirchner. Er gehe davon aus, dass der Arbeitgeber sich bewege und neue Vorschläge mache. Die Gewerkschaften betonten, den Schienenverkehr am Donnerstag "auch mit Rücksicht auf die Bahnkunden nicht vollständig lahmlegen" zu wollen. Zudem könne es nötig sein, in den Aktionen steigerungsfähig zu sein.

GDL hält erst einmal still

Die Bahn hatte angekündigt, wegen der Warnstreiks eine kostenlose Informations-Telefonnummer 08000-996633 für Reisende einzurichten. Kunden sollen auch mit Durchsagen auf den Bahnhöfen oder im Internet unter www.bahn.de/aktuell auf Einschränkungen und mögliche Ersatzzüge hingewiesen werden. Wer wegen streikbedingter Zugausfälle oder Verspätungen die Reise nicht antreten kann, kann sich die Tickets und Reservierungen bis zum 15. Februar kostenlos erstatten lassen.

Die kleinere Lokführergewerkschaft GDL, die separat mit der Bahn verhandelt, plant vorerst keine Arbeitsniederlegungen. Sie fordert für rund 12.000 tarifgebundene Lokführer 6,5 Prozent mehr Geld und ebenfalls bessere Arbeitszeitregelungen.

Quelle: ntv.de

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