Wilde Tiere auf der Fähre 17 Wisente siedeln nach Russland um
24.12.2017, 21:20 Uhr
Alle Tiere sind wohlbehalten in Russland angekommen.
(Foto: Vitaly Gorshkov/WWF-Russia/dpa )
Sie scheinen mächtige Tiere aus längst vergangenen Zeit zu sein. Tatsächlich leben Wisente, die auch als Wildrinder bezeichnet werden, nur noch in Reservaten. Um dort eine genetische Vielfalt zu gewährleisten, werden jetzt 17 Tiere nach Russland gebracht.
Nach 2000 Kilometern Fahrt von Schweden nach Russland haben 17 Wisente eine neue Winterbleibe in einem Reservat gefunden. Die Tiere sollten die genetische Vielfalt der Wisent-Population in Russland sichern helfen, teilte die Naturschutzorganisation WWF mit. "Wir hoffen, dass die Neulinge sich rasch eingewöhnen, wohlfühlen und dann fortpflanzen", sagte Projektleiterin Natalja Dronowa.
Der Wisent oder Europäische Bison überlebt heute nur noch in Schutzgebieten, vor allem im Grenzgebiet zwischen Polen und Weißrussland. Auswilderungen gab es auch in der Ukraine, der Slowakei, in Rumänien und im Rothaargebirge in Deutschland.
Die schwedischen Wisente überquerten die Ostsee auf einer Fähre. Die meisten Tiere sollen den Angaben nach zur Zucht in dem Reservat am Fluss Oka etwa 300 Kilometer südöstlich von Moskau bleiben. Der Rest der Herde soll im kommenden Frühjahr in Südrussland im waldigen Vorgebirge des Kaukasus ausgesiedelt werden.
Ein anderes Wisent-Reservat bei Moskau berichtete unterdessen vom Ende eines Fluchtversuchs. Dort war im Sommer eine Herde mit drei Bullen und acht Kühen durch einen schadhaften Zaun entwischt. Die großen Wiederkäuer wurden nach einigen Monaten in Freiheit wieder eingefangen und nun in ein anderes Schutzgebiet bei Brjansk umgesiedelt, wie die Agentur Interfax meldete.
Quelle: ntv.de, jaz/dpa