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Spuren im Erbgut All-Aufenthalt verändert Genaktivität

Nasa-Austronauten und Zwillinge: Mark (l.) und Scott Kelly.

Nasa-Austronauten und Zwillinge: Mark (l.) und Scott Kelly.

(Foto: imago/UPI Photo)

Fast ein Jahr verbringt Scott Kelly auf der Internationalen Raumstation. Seit seiner Rückkehr reagieren seine Gene anders. Jedenfalls im Vergleich mit Zwillingsbruder Mark.

Sein rund einjähriger Aufenthalt im All hat bei US-Astronaut Scott Kelly Spuren im Erbgut hinterlassen: Sieben Prozent seiner Gene reagierten auch rund sechs Monate nach der Rückkehr auf die Erde noch anders auf die Umgebung als vor Beginn des Aufenthalts im Weltall, teilte die US-Raumfahrtagentur Nasa mit. Die Veränderung der Genaktivität sei vergleichbar mit der, die unter Stress entstehe, etwa beim Bergsteigen oder beim Tauchen. Der Aufbau der Gene selbst blieb unverändert.

"Das könnten gute Nachrichten sein", witzelte Kelly bei Twitter, nachdem ein US-Magazin über die Veränderungen berichtet hatte. "Ich muss Mark Kelly nicht mehr meinen identischen Zwillingsbruder nennen." Das sei aber nicht richtig, korrigierte die Nasa. "Mark und Scott Kelly sind immer noch identische Zwillinge. Scotts DNA hat sich nicht fundamental verändert."

Zwischen März 2015 und Februar 2016 war Kelly fast ein ganzes Jahr auf der Internationalen Raumstation ISS. Er ist damit der erste US-Amerikaner, der für einen so langen Zeitraum auf der ISS verweilte. Danach ging er in den Ruhestand, er arbeitet aber weiter an der Forschung zu seiner Jahresmission mit. Im Vergleich mit dem in dieser Zeit am Boden gebliebenen Zwillingsbruders Mark, der ebenfalls Astronaut war, wollen die Wissenschaftler erforschen, wie sich ein langer Aufenthalt im All auf den Menschen auswirkt.

Quelle: ntv.de, lou/dpa

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