Erneut Probleme? Boeing verschiebt Rückkehr der "Starliner"-Astronauten
22.06.2024, 08:40 Uhr Artikel anhören
Ursprünglich sollten die beiden Astronauten Wilmore und Williams am 26. Juni die Rückreise antreten.
(Foto: picture alliance/dpa/NASA/AP)
Eigentlich sollten die Astronauten von Boeings "Starliner" nur eine Woche auf der Internationalen Raumstation bleiben. Nach dem mehrfach verschobenen Start scheint es nun jedoch auch beim Rückflug Probleme zu geben. Dieser wird auf unbestimmte Zeit verschoben.
Die Rückkehr des ersten bemannten Fluges der "Starliner"-Raumkapsel von Boeing von seinem Flug zur Internationalen Raumstation ISS ist nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA bis auf Weiteres verschoben worden. "Wir lassen uns Zeit und folgen unserem Standardverfahren für das Einsatzleitungsteam", sagte Steve Stich, Leiter des zuständigen NASA-Programms. Der "Starliner" habe angedockt an die ISS, gute Leistungen gezeigt, die zusätzliche Zeit könne nun wertvolle Erkenntnisse für Systemverbesserungen bei künftigen Missionen liefern, so Stich.
Ursprünglich war der 26. Juni für die Rückkehr des "Starliners" angesetzt. Die beiden Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams waren am 5. Juni zur ISS aufgebrochen, um die routinemäßige Flugzulassung der NASA zu erhalten. Sie sollten ursprünglich rund eine Woche an Bord der ISS bleiben. Das Abdocken des "Starliners" von der ISS und seine Rückkehr zur Erde gelten als die kompliziertesten Phasen der Testmission. Schon der Start musste wegen verschiedener technischer Probleme mehrfach verschoben werden. Zweimal waren Startversuche wenige Minuten vor dem Abheben abgebrochen worden.
Auch das Andocken an der ISS verlief nicht reibungslos, sondern gelang erst im zweiten Anlauf, wie Live-Bilder der NASA zeigten. Schuld waren Probleme an den Triebwerken, hieß es. Zuvor waren an dem krisengeplagten Raumschiff mehrere Helium-Lecks entdeckt worden. Diese stellten nach Einschätzung der NASA jedoch keine Gefahr für den Flug dar.
Die NASA möchte den "Starliner" neben dem "Crew Dragon" von Elon Musks Weltraumfirma SpaceX als weiteres Raumschiff für den Transport ihrer Astronauten ins All etablieren. Das Programm hat jedoch seit Jahren mit Softwarepannen, Designproblemen und Streitigkeiten mit Zulieferern zu kämpfen. Es liegt inzwischen mehrere Jahre hinter dem Zeitplan und mehr als 1,5 Milliarden Dollar über dem Budget.
Quelle: ntv.de, lno/rts