Cargoflug für "Himmelspalast" China bringt Teile zu seiner Raumstation
17.05.2021, 16:20 Uhr
Frachtraumschiff "Tianzhou 2" und Rakete "Langer Marsch 7" auf der Startrampe des Raumfahrtbahnhofs Wenchang auf der Insel Hainan.
(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)
China investiert Milliarden, um zu den etablierten Raumfahrtnationen aufzuschließen. Ende April brachte es das erste Modul seiner künftigen Raumstation in eine Erdumlaufbahn. Der "Himmelspalast" soll 2022 in Betrieb gehen. Dafür muss noch einiges hoch - "Tianzhou 2" wird bereits vorbereitet.
China bereitet einen Frachtflug zum Kernmodul seiner künftigen Raumstation vor. Die Rakete vom Typ "Langer Marsch 7" wurde auf die Startrampe des Raumfahrtbahnhofs Wenchang auf der Insel Hainan in Südchina gebracht. Die Zeitung "China Daily" berichtete, der Start des Raumschiffes "Tianzhou 2" (Himmlisches Schiff) werde "in den nächsten Tagen" erfolgen. US-Experten rechnen am Donnerstag damit.
Der Cargoflug ist der zweite von insgesamt elf Flügen, mit denen China seine eigene Raumstation namens "Tiangong" (Himmelspalast) bis Ende 2022 fertigstellen will. "Tianzhou 2" soll Versorgungsgüter und Treibstoff zu dem Kernmodul "Tianhe" (Himmlische Harmonie) bringen, das am 29. April ins All gebracht worden war. Das 10,5 Meter lange und 3,35 Meter breite Raumschiff kann 6,5 Tonnen transportieren.
Eng getaktetes Flugprogramm
Die Mission ist eine Vorbereitung für den Flug von drei Astronauten im Juni an Bord von "Shenzhou 12". Sie sollen vom Raumfahrtbahnhof "Jiuquan" in der Wüste Gobi starten und drei Monate an Bord von "Tianhe" bleiben. Das Flugprogramm ist eng getaktet: Im September soll ein weiterer Versorgungsflug starten, und im Oktober werden drei weitere Astronauten folgen, wie das Raumfahrtprogramm mitteilte.
Um die Raumstation fertig zu bauen, werden noch zwei jeweils gut 20 Tonnen schwere Labormodule ins All gebracht, die t-förmig an das Kernmodul anmontiert werden. Im nächsten Jahr sind zusätzlich noch zwei weitere Frachtflüge sowie zwei bemannte Missionen geplant.
Wenn die internationale Raumstation ISS in den nächsten Jahren wie geplant seinen Dienst einstellen wird, wäre China damit das einzige Land, das noch einen ständigen Außenposten im All betreibt. Die junge Raumfahrtnation verfolgt ehrgeizige Ziele im All: Erst am Samstag war China erstmals eine Landung auf dem Mars gelungen.
Quelle: ntv.de, abe/dpa