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Pollenflug im Januar Die Allergie-Saison hat schon begonnen

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Jetzt schon Pollenflug?

Jetzt schon Pollenflug?

(Foto: Angelika Warmuth/dpa/Archiv)

Hasel und Erle lassen schon jetzt ihre Pollen durch die Lüfte wehen. Das liegt auch am Klimawandel. Doch in einigen Tagen können Allergiker dank des Wetters wieder freier durchatmen - zumindest vorerst.

Schon jetzt im Januar leiden die ersten Menschen unter Heuschnupfen. Pollen im Januar - ist das noch normal? Ja, sagt der ntv-Wetterexperte Björn Alexander: Die sogenannten Frühblüher Erle und Hasel könnten ihre Pollen sogar schon im Dezember fliegen lassen. Aktuell seien vor allem im Westen und Südwesten des Landes "mittlere bis hohe Pollenbelastungen" möglich.

Dass es schon im Januar zum großen Pollenflug kommt, werde begünstigt durch das Wetter: Das zuletzt teils "sonnenscheinreiche, trockene und sehr milde Wetter" begünstige den Pollenflug von Hasel und Erle, sagt der Meteorologe. Wie die Lage für den kommenden Tag aussieht, lässt sich in dieser Karte ablesen. Die Ansicht für verschiedene Pollenarten lässt sich über die Pfeiltaste wechseln.

Für den weiteren Wochenverlauf gibt Alexander bereits eine vorsichtige Entwarnung: "Ein vorübergehendes Aufatmen für Allergiker bringen uns die dichteren Wolken mit etwas Regen, die sich bis zum Donnerstag bis an die Alpen ausbreiten." Dann ginge auch der Pollenflug in der Luft etwas zurück.

Zahl der Allergiker steigt

Pollen sind einzellige Mikrosporen, die Pflanzen zur Fortpflanzung dienen. In Deutschland leiden etwa 14,8 Prozent der Bevölkerung unter einer Allergie gegen den mehlartigen, feinen Staub. Es ist so die häufigste Form der Allergie in Deutschland, jüngere Bevölkerungsgruppen sind häufiger betroffen als alte.

Dass Pollenallergien häufiger zu werden scheinen, lässt sich auf mehrere Trends zurückführen. Seit den 1970er Jahren steigt der Anteil der Allergiker in Deutschland. Doch zugleich verändert sich der Pollenflug durch den Klimawandel: In milderen Winterzeiten wie derzeit schicken Pflanzen ihre Pollen schon früher als sonst auf die Reise. Gerade Menschen mit Allergien auf mehrere Pollenarten können so über lange Zeiten des Jahres unter Heuschnupfen oder sogar allergischem Asthma leiden.

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Experten nehmen zudem an, dass der höhere CO2-Anteil in der Atmosphäre durch die Verbrennung fossiler Energieträger das Pflanzenwachstum und die produzierte Pollenmenge steigert. Hinzu kommt die Ausbreitung invasiver Arten, etwa die Beifuß-Ambrosie aus Nordamerika. Diese Pflanze, auch Ambrosia genannt, ähnelt dem Beifuß und hat ein hohes allergisches Potenzial. Ambrosia kann auch bei Beifuß-Allergikern eine Kreuzallergie in Form von Heuschnupfen auslösen.

Auch wenn die dichteren Wolken in den kommenden Tagen erst einmal Linderung versprechen: Der weitere Allergie-Kalender ist bereits klar. Insbesondere Birken können es Menschen mit Allergie schwer machen. Schon ab Mitte März können die Bäume anfangen, große Mengen an Pollen freizusetzen. Im Laufe des Aprils ist mit einer weiteren Steigerung des Pollenanteils in der Luft zu rechnen.

Quelle: ntv.de

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