Studie aus den USA warnt E-Zigaretten können lungenkrank machen
17.12.2019, 14:56 Uhr
Wer gleichzeitig dampft und raucht, hat ein besonders hohes Risiko, an einer Lungenkrankheit zu erkranken.
(Foto: picture alliance/dpa)
Sind E-Zigaretten eine gesunde Alternative zum Tabak? Eine Studie aus den USA zeigt nun, dass auch das Dampfen das Risiko für Lungenkrankheiten erhöht. Allerdings sind die Wirkstoffe in den E-Zigaretten dort weniger streng reguliert als in Europa.
Dampfer von E-Zigaretten haben ein erhöhtes Risiko für Lungenkrankheiten wie COPD, Asthma oder Bronchitis. Das schreiben US-Forscher, nachdem sie Tausende US-Amerikaner - darunter Dampfer, Tabakraucher, Ex-Raucher und Nicht-Raucher - über einen Zeitraum von zwei Jahren befragt hatten. Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb dieser Zeit zu erkranken, war für Dampfer um 30 Prozent höher als für abstinente Menschen, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin "American Journal of Preventive Medicine" berichten. Bei Tabakrauchern war die Wahrscheinlichkeit um etwa 150 Prozent höher.
Insgesamt flossen in die Untersuchung Daten von mehr als 19.000 Menschen ein, die zunächst keine Lungenkrankheit hatten. Innerhalb von zwei Jahren gab es bei insgesamt rund 1100 Teilnehmern Hinweise auf eine solche Erkrankung - etwa Asthma oder Bronchitis. Betrachtet werden nur in den USA verkaufte E-Zigaretten. In Deutschland ist die Zusammensetzung der Wirkstoffe durch die europäische Tabakrichtlinie strenger reguliert.
Die Analyse von Dharma Bhatta und Stanton Glantz von der University of California in San Francisco ergab, dass Dampfer und Raucher besonders gefährdet sind. Die Auswertungen legen zudem nahe, dass der gleichzeitige Konsum von E-Zigaretten und gewöhnlichem Tabak eine Lungenerkrankung besonders wahrscheinlich macht. Dann verdreifacht sich das Risiko für eine chronische Lungenerkrankung sogar. Den Einfluss von E-Zigaretten auf das Krebsrisiko haben die Forscher nicht untersucht. Dampfer von E-Zigaretten inhalieren den Dampf eines nikotinhaltigen Liquids, dass erhitzt wird.
Nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums sind E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten trotz allem sehr wahrscheinlich deutlich weniger schädlich. Denn bestimmte schädliche Inhaltsstoffe sind gar nicht oder in geringerem Maße enthalten. Laut "Tagesschau" steht die Studie auch nicht im Zusammenhang mit dem plötzlichen Ausbruch einer Lungenkrankheit, an der in den vergangenen Monaten in den USA 52 Menschen gestorben sind. Diese hatten vielmehr illegales THC verdampft, das vermutlich mit einem Stoff verdünnt wurde.
Quelle: ntv.de, ftü/dpa