Im Garten und manchmal im Haus Wie man Kellerasseln vertreiben kann
25.07.2024, 14:59 Uhr Artikel anhören
Kellerasseln werden den Höheren Krebstieren zugeordnet.
(Foto: IMAGO/Zoonar)
Wer kennt sie nicht, diese kleinen wuseligen Panzertiere, die unter jedem umgedrehten Stein zu finden sind. Ein bisschen Ekel kommt beim Anblick automatisch. Aber ist das gerechtfertigt? Richten Kellerasseln Schaden an, sind sie gefährlich. Und wie wird man sie wieder los?
Kellerasseln, in der Fachsprache als Isopoda bezeichnet, werden nicht zu den Insekten, sondern zur Familie der Krustentiere gezählt. Der bevorzugter Lebensraum sind feuchte Umgebungen, die sie benötigen, um ihre Atmungsorgane, die sogenannten Kiemen, funktionsfähig zu halten. In trockener Umgebung würden die kleinen gepanzerten Krabbler ähnliche Schwierigkeiten haben wie ein Kamel in der Arktis - sie brauchen die hohe Luftfeuchtigkeit, um zu überleben.
Kellerasseln können bis zu 18 Millimeter lang werden, sind flach und ihr Körper hat eine Art Panzerung. Ihre Farbe ist zwischen Grau und Dunkelbraun. Kellerasseln, die Schwermetalle aus ihrer Umgebung aufnehmen, schimmern hingegen bläulich oder lila, was ihnen den Beinamen "Blauer Engel" eingebracht hat. Sie haben sieben Paar Beine und zwei Paar Antennen, die ihnen dabei helfen, ihre Umgebung zu ertasten und Feuchtigkeit zu detektieren.
Nachtaktiv und gerne in Gruppen unterwegs
Kellerasseln sind nachtaktive Tiere. Tagsüber verstecken sie sich an dunklen, feuchten Orten wie unter Blumentöpfen, in Kellerecken oder unter Holzstapeln. Diese Verstecke bieten ihnen Schutz vor natürlichen Feinden und die nötige Feuchtigkeit, die sie zum Überleben benötigen. Sie sind nicht territorial und leben oft in großen Gruppen.
Kellerasseln sind Allesfresser, die sich hauptsächlich von verrottendem Pflanzenmaterial ernähren. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, indem sie beim Abbau von totem organischen Material helfen. Das ist ein wichtiger Prozess für die Fruchtbarkeit des Bodens. In seltenen Fällen können Kellerasseln auch frische Pflanzenteile fressen, was sie zu potenziellen Schädlingen in Gärten machen kann. Aber eigentlich kann man diesen Aspekt vernachlässigen.
Schaden Kellerasseln?
Kellerasseln sind in der Hausgast-Hierarchie ziemlich harmlos: Sie kauen nicht am Mobiliar wie Termiten und haben auch keine Vorliebe für Ihre Kaschmirpullover wie Motten. Dennoch haben sie das Talent, in großen Scharen aufzutreten und dabei auch mal frische Gartenpflänzchen zu vernaschen. Um eine Kellerassel-Invasion zu vermeiden, ist nicht etwa komplizierte Diplomatie gefragt, sondern einfache Feuchtigkeitskontrolle. Eine gute Bewässerung ohne dass der Garten zu klatschnass wird und das Entfernen von allem, was feucht und blättrig ist und nicht zum Salat gehört, sind die besten Strategien.
Für Menschen sind Kellerasseln generell ungefährlich. Sie übertragen keine Krankheiten und sind nicht allergen. Ihre Anwesenheit in Wohnung oder Haus ist jedoch ein untrügliches Zeichen für ein Feuchtigkeitsproblem, das behoben gehört. Als Hausgast sind sie außerdem einfach nur eklig.
Um Kellerasseln vorzubeugen, ist es sinnvoll, alles um das Haus herum trocken zu halten. Mittel, wie eine Mischung aus Wasser und Essig oder das Ausstreuen von Zimt und Cayennepfeffer, funktionieren als Abschreckung. Darüber hinaus sollten die Zugänge zum Haus durch das Abdichten von Rissen und Spalten kontrolliert werden.
Quelle: ntv.de