"Viren werden harmloser" Forscherin: Gefährlichere Varianten unwahrscheinlich
23.09.2021, 18:57 Uhr
Sarah Gilbert ist zuversichtlich, dass Coronavirus in den Griff zu bekommen.
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Die aggressive Delta-Variante des Coronavirus sorgt weltweit für heftige Infektionswellen. Immunologin Sarah Gilbert bezweifelt, dass es eine noch gefährlichere Mutation geben wird. Der Entwicklerin des Astrazeneca-Vakzins zufolge verändert die wachsende Immunität das Auftreten des Virus.
Eine der Entwicklerinnen des Astrazeneca-Impfstoffs gegen Corona hält die Entstehung einer noch gefährlicheren Variante des Virus als Delta aktuell für eher unwahrscheinlich. "Normalerweise werden Viren harmloser, während sie zirkulieren, und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es noch eine bösartigere Version von Sars-CoV-2 geben wird", sagte die Immunologin Sarah Gilbert von der Universität Oxford bei einer Online-Veranstaltung der Royal Society of Medicine.
Sie gehe auch nicht davon aus, dass das Virus so mutiere, dass es sich etwa der Wirkung der Impfstoffe entziehe. Vielmehr vermutet Gilbert, dass das Virus sich angesichts der wachsenden Immunität in der Bevölkerung ähnlich wie andere saisonale Coronaviren entwickeln werde.
Seit Beginn der Pandemie hat sich Sars-CoV-2 durch Mutationen so verändert, dass es deutlich ansteckender wurde. Zunächst breitete sich im vergangenen Winter die sogenannte Alpha-Variante um die Welt aus, die zunächst in England registriert wurde. Im Frühjahr folgte die als Erstes in Indien nachgewiesene Delta-Variante.
Astrazeneca entwickelt Technologie weiter
Astrazeneca setzt in einem Millionendeal auf eine nächste Generation der RNA-Technologie. Mit dem Startup Vaxequity, das von dem Impfstoffexperten Robin Shattock vom Imperial College London gegründet wurde, sei eine Partnerschaft zur Entwicklung neuer Medikamente auf Basis dieser Technologie vereinbart worden, teilte der Pharmakonzern mit. Vaxequity erhalte dafür von Astrazeneca eine Zahlung von bis zu 195 Millionen Dollar, wenn bestimmte Meilensteine im Zuge der Kooperation erreicht werden. Zudem winkten Lizenzgebühren an den Produkten.
Im Fokus der Partnerschaft steht die sogenannte selbstverstärkende RNA-Technologie. Sie funktioniert ähnlich wie die der Boten-RNA (mRNA)-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna. Ein selbstverstärkender RNA-Impfstoff enthält jedoch nicht nur den genetischen Code, der es Zellen erlaubt, zielgerichtet Proteine herzustellen. Er erstellt auch viele Kopien der RNA, die diese Anweisungen enthält, weshalb die Dosen kleiner und günstiger sein könnten.
Quelle: ntv.de, chf/dpa/rts