Bei "harter Landung" abgestürzt Japanische Mondmission wohl gescheitert
26.04.2023, 02:50 Uhr Artikel anhören
Es bleibt vorerst dabei: Nur drei Nationen ist die Landung auf dem Mond gelungen. Ein japanischer Versuch ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erfolgreich. Die Sonde "Hakuto-R" ist wohl abgestürzt, nachdem der Funkkontakt abgebrochen war.
Die unbemannte Mondmission des japanischen Start-Up-Unternehmens Ispace ist offenbar gescheitert. Der Mondlander "Hakuto-R" sei wahrscheinlich bei einer "harten Landung" auf der Mondoberfläche abgestürzt, erklärte Ispace-Gründer Takeshi Hakamada. Zuvor war der Funkkontakt zu der Sonde abgebrochen. Ziel der Ispace-Mission war es, als erstes Privatunternehmen eine Sonde auf den Mond zu bringen.
"Hakuto-R" ist eine zweimal 2,5 Meter große Sonde. "Hakuto-R" hat mehrere Mondfahrzeuge an Bord, darunter auch ein nur acht Zentimeter großes Modell. Die Sonde sollte auch einen Rover der Vereinigten Arabischen Emirate auf den Mond bringen und einen noch kleineren Zweiradroboter. Er war von der staatlichen japanischen Raumfahrtagentur Jaxa und dem japanischen Spielzeughersteller Tomy entwickelt worden. Zwei amerikanische Konkurrenten, die Firmen Astrobotic und Intuitive Machines, planen in Kürze ebenfalls Mondmissionen.
Zwei US-Unternehmen stehen in Startlöchern
Hakamada hatte im Vorfeld der Landung "den Beginn einer neuen Ära kommerzieller Mondmissionen" angekündigt. Doch trivial ist eine Mondlandung nicht: Der Erdtrabant ist übersät mit Trümmern von Missionen, die es nicht geschafft haben. Dazu zählt die Sonde "Beresheet" der israelischen Non-Profit-Organisation Space IL, die 2019 wegen eines ausgefallenen Motors auf der Oberfläche zerschellte.
Bereits seit Jahren wollen auch private Unternehmen auf dem Mond landen und andere Raumfahrtprojekte stemmen. Dabei mischen bislang vor allem US-Unternehmen wie SpaceX mit. Die Konkurrenz steht auch jetzt in den Startlöchern, noch in diesem Jahr soll es weitere Missionen von Privatunternehmen zum Mond geben. "Wir öffnen den Zugang zum Mond für den Fortschritt der Menschheit", wirbt das US-Unternehmen Intuitive Machines. Der Mond-Flug seines Landers "Nova-C" ist derzeit für Juni geplant, wurde zuvor allerdings bereits mehrfach verschoben. Das US-Unternehmen Astrobotic Technology aus Pittsburgh will seinen "Peregrine Lander" möglicherweise im Mai auf den Weg schicken. Auch dieser Start ist aber schon mehrfach verschoben worden. Der Lander soll unter anderem im Auftrag der NASA Materialien für Experimente zum Mond bringen.
Die Erforschung des Erdtrabanten hatte in den 1950er Jahren während des Kalten Krieges als hitziger Wettbewerb zwischen den USA und der Sowjetunion begonnen. Die Sowjets landeten 1959 mit einer unbemannten Sonde auf der Mondoberfläche. Den USA gelang zehn Jahre später mit "Apollo 11" die erste bemannte Mission. Vor zwei Jahren schickte China eine Kapsel zum Mond und holte Gesteinsproben. Im Zuge des "Artemis"-Projekts der USA sollen demnächst wieder Menschen zum Mond fliegen.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa