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Impfstoff offenbar hochwirksam Moderna soll Kinder zu 100 Prozent schützen

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Gesundheitsminister Spahn hat in Aussicht gestellt, dass Kinder bis Ende August ein Impfangebot erhalten.

(Foto: imago images/Westend61)

Der Corona-Impfstoff von Moderna soll auch Kinder und Jugendliche vollständig vor einer Erkrankung schützen, teilt das Unternehmen mit. Schon bald sollen Notfallzulassungen beantragt werden.

Nach Biontech und Pfizer hat nun auch Moderna Daten zur Wirksamkeit seines Covid-19-Impfstoffs bei Jugendlichen vorgelegt. Das Vakzin habe sich in der Studie mit mehr als 3700 Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren als sicher und wirksam erwiesen, teilte Moderna mit. Zwei Drittel von ihnen erhielten den Impfstoff und ein Drittel ein Placebo. Nach der zweiten Dosis habe es in der Impfstoffgruppe keine Covid-19-Fälle gegeben, verglichen mit vier Fällen in der Placebogruppe, das Vakzin schützte demnach zu 100 Prozent. "Wir sind ermutigt dadurch, dass mRNA-1273 (in der Studie) sehr wirksam darin war, Covid-19 bei Jugendlichen zu verhindern", erklärte Moderna-Chef Stéphane Bancel.

Schon Anfang Juni will Moderna die Daten für eine Zulassung bei der US-Gesundheitsbehörde FDA und anderen Regulierungsbehörden weltweit einreichen. Moderna untersuchte auch den Schutz vor milderen Verläufen, da die Inzidenzrate von Covid-19 bei Jugendlichen niedriger ist. Unter diese Definition, für die nur ein Symptom der Krankheit in Verbindung mit einem positiven PCR-Test festgelegt wurde, wurde schon nach der ersten Dosis eine Wirksamkeit von 93 Prozent beobachtet.

Oft nur milde oder keine Symptome

Der Impfstoff sei von den Jugendlichen insgesamt gut vertragen worden, schwere Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten. Zu den häufigsten zählten demnach Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen und Schüttelfrost.

Der Impfstoff von Moderna ist bislang erst zum Einsatz ab 18 Jahren zugelassen. In der Studie mit Erwachsenen lag die Wirksamkeit bei gut 94 Prozent. Das Mittel von Pfizer und Biontech, das wie das von Moderna ein mRNA-Impfstoff ist, wurde in den USA schon vor zwei Wochen für Kinder ab 12 Jahren zugelassen, auch in der EU wird mit einer Genehmigung in Kürze gerechnet.

In den USA hatte kürzlich bereits der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer eine Zulassung für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren erhalten. Bis dahin hatte der Impfstoff eine Notfallzulassung für Jugendliche ab 16 Jahren und für Erwachsene. Auch in der EU läuft ein Antrag auf eine Zulassung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren.

Die Mehrzahl der Kinder entwickelt bei Covid-19 nur milde oder gar keine Symptome. Sie sind aber nicht ohne Risiko, auch schwere Verläufe zu entwickeln und können das Virus weiter übertragen. Die Impfung jüngerer Altersgruppen wird auch als wichtiger Schritt angesehen, um Kinder sicher in die Schulen zurückzubringen.

Gesundheitsminister Jens Spahn hatte zuletzt Schülerinnen und Schülern in Aussicht gestellt, bis Ende August ein Impfangebot zu erhalten. Die Europäische Gesundheitsbehörde EMA prüft, ob sie den Impfstoff von Biontech für ältere Jugendliche empfiehlt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) behält sich vor einer Empfehlung noch eine Prüfung vor. Der Chef der STIKO, Thomas Mertens, rechnet innerhalb der nächsten 10 bis 14 Tage mit einem Ergebnis der Beratungen. "Es kann sein, dass die STIKO den Vorstellungen der Politik nicht in allen Punkten nachkommen kann, da die Ergebnisse das unter Umständen nicht hergeben", so Mertens.

Quelle: ntv.de, vpe/rts/dpa/AFP

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