Früheres Ende wegen Seitenlage Mondlandegerät "Odysseus" hat kaum noch Strom
28.02.2024, 10:30 Uhr Artikel anhören
Die "Odysseus"-Mondlandefähre nahm dieses Bild etwa 35 Sekunden nach dem Umkippen auf.
(Foto: picture alliance/dpa/Intuitive Machines/AP)
Die Landung von "Odysseus" auf dem Mond an sich war ein Erfolg - die erste seit Jahrzehnten und die erste private überhaupt. Bis der US-Mondlander auf die Seite kippte. Die Kommunikation war danach noch möglich, aber nun hat die Batterie nur noch sehr wenig Saft und die Mission muss wohl früher beendet werden.
Kurz vor Batterie-Aus: Das kommerzielle US-Mondlandegerät "Odysseus" kann wegen Stromknappheit nur noch wenige Stunden Bilder vom Mond liefern. Am Morgen habe "Odysseus" "effizient wissenschaftliche Nutzlastdaten und Bilder gesendet", teilte das Unternehmen Intuitive Machines am Dienstag bei X mit.
Die Lebensdauer der Batterie beläuft sich demnach derzeit auf 10 bis 20 Stunden. Die Flugkontrolle stehe aber weiter in Kontakt mit "Odysseus" und arbeite "an der endgültigen Bestimmung" seiner Batterie-Ladung, hieß es.
Das von Intuitive Machines gebaute Landegerät war am Donnerstag auf dem Mond angekommen. Am Montag sendete es erste Fotos vom Mond.
Landung der Superlative
Es war die erste US-Mondlandung seit dem Ende des teilweise bemannten Apollo-Programms vor mehr als 50 Jahren und die erste Landung einer kommerziellen Sonde auf dem Erdtrabanten überhaupt. Auch hatte es nie zuvor eine Landung so weit südlich auf dem Mond gegeben.
Bei der Landung verfing sich jedoch eines der Beine von "Odysseus" an der Mondoberfläche, sodass das Gerät seitlich umkippte. "Odysseus kommuniziert jedoch weiterhin mit der Flugkontrolle", teilte Intuitive Machines am Montag mit. Trotz der Seitenlage erhielt "Odysseus" über seine Solarpaneele Strom.
Wegen der Seitenlage des Mondlanders wird sich dessen Mission nun wohl aber etwas verkürzen. Denn wenn die Mondnacht beginnt und die Sonne nicht mehr auf die Solarpaneele scheint, stellt "Odysseus" die Arbeit ein. Intuitive Machines rechnete damit, dass dies spätestens am Mittwoch passiert. Nach dem ursprünglichen Plan sollte "Odysseus" sieben Tage lang - also bis Donnerstag - Daten übermitteln, darunter Temperatur- und Strahlungsmessungen sowie Bodenuntersuchungen.
Ziel: Voraussetzungen für bemannte Mondmissionen erforschen
Ziel der IM-1 genannten Mission ist es, in dem Gebiet am Mondkrater Malapert A die Voraussetzungen für bemannte Mondmissionen zu erforschen. Die US-Raumfahrtbehörde NASA will mit ihrem Artemis-Programm 2026 wieder Astronauten zum Mond bringen.
"Odysseus" hat mehrere NASA-Geräte an Bord. Die Raumfahrtbehörde hat Intuitive Machines 118 Millionen Dollar (knapp 109 Millionen Euro) für den Transport gezahlt.
Die NASA will Privatunternehmen für künftige Frachtflüge zum Mond anheuern. Dabei soll der Erdtrabant auch Zwischenstation für künftige bemannte Flüge zum Mars sein. Der Südpol kommt als Standort für ein Basislager auf dem Mond infrage, weil sein Eis möglicherweise für die Produktion von Trinkwasser und Raketentreibstoff genutzt werden könnte.
Quelle: ntv.de, abe/AFP