Test von SpaceX scheitert Raketenflug kurz vor Start abgebrochen
09.12.2020, 02:25 Uhr
Abbruch 1,3 Sekunden vor dem Start der Triebwerke.
(Foto: REUTERS)
Eine Sekunde vor dem Zünden der Triebwerke wird ein wichtiger Testflug von SpaceX abgebrochen. Warum, das erklärt die Weltraumfirma nicht. Als Scheitern will sie den abgebrochenen Versuch aber auch nicht werten. Künftig will SpaceX Menschen auf Mond und Mars bringen.
Ein wichtiger Testflug der Marsrakete der US-Weltraumfirma von Tesla-Gründer Elon Musk musste kurz vor dem Start abgebrochen werden. "Bei einem solchen Test wird der Erfolg nicht an der Erreichung bestimmter Ziele gemessen, sondern daran, wie viel wir lernen können", schrieb SpaceX auf seiner Website. Der Versuch soll in den kommenden Tagen nachgeholt werden.
Der automatische Startabbruch des ersten suborbitalen Fluges des unbemannten 16-stöckigen Starship-Prototypen erfolgte eine Sekunde vor dem Start der Triebwerke, wie auf dem Livestream zu hören war. Bei dem Test sollte mit Hilfe drei neuer "Raptor"-Triebwerke eine Höhe von über 12.000 Meter erreicht werden, bevor die Landung auf einer Betonplatte in der Nähe der Startrampe in Boca Chica, Texas, erfolgen sollte. Bei den vorherigen Tests wurden die Prototypen nur auf rund 150 Meter hochgeschossen.
Musk will "Starship" komplett wiederverwendbar machen. Bei den aktuellen "Falcon"-Raketen von SpaceX landet nur ein Teil der Stufen wieder auf der Erde, um erneut eingesetzt zu werden. Der Tesla-Gründer will zunächst Menschen zum Mond und schließlich zum Mars fliegen.
Steuern sparen dank Umzug
Der Tesla-Chef hat derweil auch seinen Wohnsitz von Kalifornien nach Texas verlegt. Er begründete den Schritt mit seinen Geschäftsaktivitäten in dem südlichen Bundesstaat. Sein Raumfahrtunternehmen entwickelt dort eben die Raketen und der Elektroautobauer errichtet nahe der texanischen Hauptstadt Austin eine große Produktionsstätte.
Für Musk dürfte sich der Umzug aber auch finanziell lohnen, da Texas keine eigene Einkommensteuer erhebt. In Kalifornien musste er bislang deutlich höhere Abgaben entrichten. Der Höhenflug der Tesla-Aktie hatte den Unternehmer kürzlich zum zweitreichsten Mann der Welt gemacht. Auf dem Papier gehören ihm laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg 155 Milliarden Dollar.
Musk war im Mai mit den kalifornischen Behörden über damalige Corona-Restriktionen in Streit geraten, die zu einer mehrwöchigen Schließung eines Tesla-Werks geführt hatten. Am Dienstag bezeichnete er Kalifornien als "großartig". Der bevölkerungsreichste und wirtschaftlich stärkste US-Bundesstaat habe sich aber zu sehr an seinen Erfolg gewöhnt..
Quelle: ntv.de, tno/rts/dpa/AFP