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Mehr Fälle als vermutet Seevögel sterben auf Helgoland durch Plastik

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Ein Basstölpel auf Helgoland verbaut Plastikreste in einem Nest.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Kolonie der Basstölpel auf Helgoland leidet unter extremer Plastikverschmutzung. Viele Tiere verwenden den Müll zum Nestbau, nicht selten verfangen sich Küken in den Netzen und Schlaufen. Zahlen belegen, dass mehr der Hochseevögel verenden als bisher gedacht.

Auf Helgolands Vogelfelsen verenden durch Plastikmüll deutlich mehr Basstölpel und Trottellummen als bisher angenommen. Die Tiere verhedderten sich zum Beispiel in Schlaufen und kämen nicht mehr frei, sagte Elmar Ballstaedt, ornithologischer Schutzgebietsbetreuer des Vereins Jordsand auf Helgoland. Er untersucht seit Anfang des Jahres das Ausmaß der Plastikverschmutzung in der Helgoländer Basstölpelkolonie.

Bisher sei angenommen worden, dass sich über das Jahr 30 bis 40 Trottellummen verheddern und sterben. "Ich hatte jetzt über 100", sagte Ballstaedt. Auch bei den Basstölpeln verendeten mehr Tiere als bisher angenommen. Hier sei die Diskrepanz zu den Annahmen aber nicht ganz so hoch. In diesem Jahr starben demnach bisher rund 40 Basstölpel. Oft seien Küken betroffen.

Auf Helgoland bauen fast alle Basstölpel - eine Hochseevogelart, die deutschlandweit nur hier brütet - Plastik in ihre Nester ein. Dies birgt auch Gefahren für andere Seevogelarten wie die Trottellummen, die dicht neben den Basstölpeln brüten.

Quelle: ntv.de, fhe/dpa

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