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Ereignis alle 80 Jahre sichtbar Seltene Nova-Explosion steht kurz bevor

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In der NASA-Animation umkreisen ein roter Riesenstern und ein Weißer Zwerg einander. So könnte es auch bei T Coronae Borealis aussehen.

In der NASA-Animation umkreisen ein roter Riesenstern und ein Weißer Zwerg einander. So könnte es auch bei T Coronae Borealis aussehen.

(Foto: NASA)

Bis Mitte August könnte sich ein spektakuläres Bild am Nachthimmel zeigen. Das Doppelsternsystem T Corona Borealis leuchtet so hell auf, dass es sogar mit dem bloßen Auge zu sehen sein wird. Das himmlische Schauspiel ist selten und kommt nur ungefähr alle 80 Jahre vor.

Die Corona Borealis (Nördliche Krone) ist ein Sternbild in etwa 2.700 Lichtjahren Entfernung von der Erde. Das Sternbild kann in Deutschland ganzjährig beobachtet werden, ist jedoch aufgrund seiner Distanz nur mit einem Teleskop gut sichtbar. Nun steht jedoch ein Ereignis bevor, das einen Stern der Nördlichen Krone so sehr aufhellen wird, dass er ohne Hilfsmittel sichtbar sein wird. Dabei handelt es sich um das Doppelsternsystem T Coronae Borealis, bestehend aus einem Weißen Zwerg und einem alternden Roten Riesen.

Letzterer befindet sich am Ende seines Lebenszyklus und stößt seine äußeren Schichten von Zeit zu Zeit ab, wenn er sich erwärmt. Diese Materie landet auf dem Weißen Zwerg und erhitzt dessen Atmosphäre. Die Temperaturen steigen so stark, dass es zu einer thermonuklearen Reaktion kommt, die eine Nova auslöst. Bis September kann es jederzeit zu dieser Nova kommen.

Mit bloßem Auge am Himmel zu sehen

Während der Nova-Explosion wird T Coronae Borealis von seiner normalen Helligkeit von etwa 10,8 Magnituden auf etwa 2,0 Magnituden ansteigen. Dies bedeutet, dass der Stern ohne Hilfsmittel wie Fernglas oder Teleskop sichtbar sein wird, ähnlich wie der Polarstern. Die Helligkeit wird für mehrere Tage anhalten. Diese Ereignisse geschehen in der Regel alle 80 Jahre. So wurde die letzte Nova-Explosion von T Coronae Borealis im Jahr 1946 beobachtet, und davor im Jahr 1866. Dies macht das Ereignis zu einer einmaligen Gelegenheit innerhalb der durchschnittlichen Lebensspanne eines Menschen.

Eine Nova ist die Kernfusion des Wasserstoffs, der auf dem Weißen Zwerg gelandet ist, nachdem er vom Sternennachbarn ausgestoßen wurde. Die Hülle des Weißen Zwergs wird um mehrere Millionen Grad erhitzt und breitet sich aus, sodass er immer heller wird. Durch die Helligkeitszunahme ist er auch bei uns am Nachthimmel mit bloßem Auge sichtbar. T Coronae Borealis leuchtet dann so stark wie der Polarstern.

Die Nördliche Krone ist ein auffälliges Sternbild am Nordhimmel, das aus einem Sternhaufen in Hufeisenform besteht und bis zum September rund um Mitternacht zu sehen ist. Das Doppelsternsystem T Coronae Borealis kann auch nach seiner Nova noch einige Zeit mit einem Fernglas beobachtet werden, doch wird der üblicherweise lichtschwache Doppelstern anschließend wieder für 80 Jahre in der Versenkung verschwinden.

Quelle: ntv.de

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