Katzen sind Plage in Australien Streuner rotten heimische Arten aus
04.01.2017, 15:16 Uhr
Überwachungsbilder zeigen eine streunende Hauskatze, die ein Kurznagelkänguru erbeutet hat.
(Foto: picture alliance / Queensland Pa)
In Europa sind sie nützliche Haustiere, im fernen Australien eine echte Gefahr: Neuen Forschungsergebnissen zufolge haben sich streunende Hauskatzen auf dem ganzen Kontinent ausgebreitet. Sie haben ganze Arten ausgerottet und bedrohen 100 weitere.
In Australien gibt es so gut wie keinen Fleck mehr, an dem keine wilden Katzen leben. Die Tiere bewohnen 99,8 Prozent des Festlandes, wie aus einer in der Zeitschrift "Biological Conservation" veröffentlichten Untersuchung hervorgeht. Mehr als 40 australische Umweltwissenschaftler arbeiteten den Angaben zufolge an der Untersuchung, in die Ergebnisse von fast 100 Studien einflossen.
Die Zahl der streunenden Katzen schwanke zwischen 2,1 Millionen und 6,3 Millionen, je nach Verfügbarkeit von Beute, erklärte Sarah Legge von der University of Queensland. Die wild lebenden Tiere haben ihr zufolge bereits das Aussterben von mehr als 20 australischen Säugetierarten verursacht - etwa des Wüsten-Langnasenbeutlers und des Mondnagelkängurus.
Die Untersuchungsergebnisse unterstrichen das Ausmaß des Katzenproblems sowie die Notwendigkeit, effektive Kontrollen auszuarbeiten, sagte Legge. Katzen wurden ebenso wie Füchse im 17. und 18. Jahrhundert aus Europa eingeführt. Nach Angaben des Umweltministeriums haben sie rund 100 nur in Australien vorkommende Arten gefährlich dezimiert, darunter Vögel, Frösche, Grashüpfer, Schildkröten, Käfer und Krustentiere.
Die Regierung erklärte die Katzen im Jahr 2015 zu einer Plage und verkündete, zwei Millionen von ihnen bis 2020 töten zu lassen - durch Giftköder und vor allem durch Gewehrkugeln.
Quelle: ntv.de, shu/dpa