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Nur bei Männern erkennbare Effekte Umwelt beeinflusst sexuelle Präferenzen

Die männlichen Probanden wählten vor dem Training die schlanken Gesichter.  Schon nach drei Tagen entschieden sie sich öfter für die runden.

Die männlichen Probanden wählten vor dem Training die schlanken Gesichter. Schon nach drei Tagen entschieden sie sich öfter für die runden.

(Foto: University of St. Andrews)

Schlanke Frauen sind das Idealbild in vielen westlichen Kulturen. Körperlich stark belastete Männer jedoch bevorzugen molligere Frauen, finden Forscher nun heraus und liefern die Gründe dafür gleich mit.

Bereits vor einigen Jahren stellten Forscher fest, dass Männer, die sich arm und hungrig fühlen, eher auf runde Frauen stehen. Nun haben Wissenschaftler untersucht, wie sich starke körperliche Belastung auf die Einschätzung der Attraktivität von Gesichtern auswirkt.

Für die Untersuchung mussten 23 Männer und 8 Frauen im Alter von 20 Jahren zehn Tage körperlichen Drill über sich ergehen lassen. Vor, während und nach diesem harten körperlichen Training mussten die Probanden mehrere Porträtfotos des jeweils anderen Geschlechts nach dessen Attraktivität bewerten.

Erste Effekte schon nach drei Tagen

Bereits nach drei Tagen Drill konnte das Forscherteam um David I. Perrett eine Veränderung der sexuellen Vorlieben bei den männlichen Studienteilnehmern feststellen. Wählten die Männer vor dem Training vor allem Frauen mit schlanken Gesichtszügen aus, zeigte sich nun eine deutliche Vorliebe für rundliche Frauengesichter, die als Merkmal für höheres Körpergewicht gelten. Sowohl bei den Probandinnen als auch bei den Männern in der nicht Sport treibenden Kontrollgruppe konnten keine Effekte in dieser Hinsicht beobachtet werden.

Die Forscher resümieren, dass sexuelle Präferenzen direkt von den Umweltbedingungen beeinflusst werden. Oder anders ausgedrückt: Männer verändern ihre sexuellen Präferenzen systematisch, wenn sie körperlich sehr beansprucht sind. Es könnte sich dabei um eine biologisch sinnvolle Reaktion handeln. Männer stellten in belastenden Zeiten ihre Sicht auf üppigere Frauen um, weil diese besser für widrige Bedingungen gerüstet seien, so die Forscher. Inwieweit diese Interpretation der evolutionären Anpassung zutrifft, muss allerdings in weiteren Untersuchungen erst noch geklärt werden.

Quelle: ntv.de, jaz

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