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Impfstoffproduktion reicht nicht WHO schlägt Alarm: Cholera-Fälle steigen sprunghaft an

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In Regionen mit schmutzigem Trinkwasser ist eine Cholera-Erkrankung wahrscheinlicher.

In Regionen mit schmutzigem Trinkwasser ist eine Cholera-Erkrankung wahrscheinlicher.

(Foto: dpa)

Cholera wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen und kann tödlich enden. Global steigt die Zahl der Fälle drastisch. Ein weiteres Problem: Nur ein Unternehmen produziert derzeit den benötigten Impfstoff.

Angesichts der sprunghaft zunehmenden Cholera-Fälle in der Welt sowie des Mangels an Impfstoff gegen die Krankheit hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) "sofortige Maßnahmen" gefordert. Es müsse "sofort gehandelt werden, um den beispiellosen Anstieg seit mehreren Jahren der weltweiten Cholerafälle einzudämmen", erklärte die Internationale Koordinierungsgruppe für die Impfstoffversorgung (ICG) der WHO. Die große Diskrepanz zwischen der Zahl der verfügbaren Impfdosen und dem aktuellen Bedarf setze die weltweiten Vorräte unter einen noch nie dagewesenen Druck, hieß es weiter.

Aktuell produziert nur das südkoreanische Unternehmen EuBiologics Impfstoff gegen Cholera, und bis zum Jahr 2025 wird voraussichtlich kein weiteres Labor dazu in der Lage sein. Im Jahr 2022 verdoppelte sich die Zahl der gemeldeten Cholera-Fälle laut WHO gegenüber dem Vorjahr auf 473.000. Im Jahr 2023 wird es wahrscheinlich schon 700.000 gemeldete Fälle geben.

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Laut ICG wird die weltweite Produktion des Impfstoffs im Jahr 2024 bei 37 Millionen bis 50 Millionen Dosen liegen. Dennoch werden die Vorräte "wahrscheinlich weiterhin nicht ausreichen, um den Bedarf der Millionen von Cholera betroffenen Menschen zu decken".

Cholera wird unter anderem durch verunreinigtes Trinkwasser übertragen und kann unbehandelt schnell zum Tod führen. Laut WHO ist die Krankheit seit 2021 wieder auf dem Vormarsch. Zu den am stärksten betroffenen Ländern gehören die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Haiti, Somalia, Sudan, Syrien, Sambia und Simbabwe.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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