Schutz vor Diabetes Typ 2 Warum man abends lieber Pistazien essen sollte
25.07.2025, 15:43 Uhr Artikel anhören
Pistazien werden durch ihr Aussehen auch als „lachende Nüsse“ bezeichnet – obwohl sie aus botanischer Sicht keine Nüsse, sondern Samen sind.
(Foto: IMAGO/Zoonar)
Personen, die bereits unter einem erhöhten Blutzuckerspiegel leiden, sollten abends lieber zu Pistazien statt zu kohlenhydrathaltigen Snacks greifen. Denn dies könnte langfristig die Entwicklung von Diabetes Typ 2 verzögern. Weitere Forschungen sollen die Effekte bestätigen.
Der Verzehr von Pistazien am Abend verändert die Zusammensetzung des sogenannten Darmmikrobioms bei Menschen mit erhöhtem Blutzuckerspiegel günstig. Das hat ein Forschungsteam um die Ernährungswissenschaftlerin Kristina Petersen von der Pennsylvania State University herausgefunden. Der Verzehr von Pistazien könne deshalb eine gesunde Alternative zu kohlenhydratreichen Snacks sein. Das gelte vor allem für Menschen, die an der Verbesserung ihrer Stoffwechselgesundheit interessiert sind, heißt es in einer Mitteilung.
Die Gesamtheit aller Mikroorganismen im Darm, in der Fachsprache als Darmmikrobiom bezeichnet, steht im Zusammenhang mit zahlreichen Prozessen im Körper, wie der Verdauung, dem Stoffwechsel und dem Immunsystem. Eine Störung des Gleichgewichts kann zu verschiedenen Erkrankungen wie Magen-Darm-Problemen, Adipositas, Autoimmunerkrankungen und sogar psychischen Störungen führen.
Rund ein Drittel aller US-Amerikaner leidet bereits an Prädiabetes, also der Vorstufe der weitverbreiteten Stoffwechselerkrankung. Obwohl Prädiabetes durch eine gezielte Umstellung des Lebensstils umkehrbar ist, wird eine Vielzahl dieser Betroffenen im Laufe ihres Lebens Diabetes Typ 2 entwickeln. "Eine gängige Ernährungsempfehlung für Menschen mit Prädiabetes ist, abends einen Snack mit 15 bis 30 Gramm Kohlenhydraten zu sich zu nehmen, um den Blutzuckerspiegel nachts und morgens zu regulieren", wird Terrence Riley, der auch an der Studie beteiligt war, zitiert.
Durch frühere Untersuchungen liegen bereits Hinweise vor, dass die Bakterienzusammensetzung im Darm auch Auswirkungen auf die Glukoseregulation sowie Entzündungen im Körper hat. Die Forschenden wollten nun wissen, wie sich der Austausch der Kohlenhydrate durch Pistazien auf das Mikrobiom auswirkt. Für die Untersuchung konnten 51 Personen mit Prädiabetes gewonnen werden.
Alle bekamen in zufälliger Reihenfolge beide Aufgaben. Diese bestanden darin, über einen Zeitraum von 12 Wochen entweder 15 bis 30 Gramm kohlenhydratreiche Snacks oder 57 Gramm Pistazien am Abend zu sich zu nehmen. Bekannt war bereits, dass diese Menge an gerösteten und ungesalzenen Pistazien einen ähnlichen Effekt auf den Blutzuckerspiegel hat wie die 15 bis 30 Gramm Kohlenhydrate.
Zu Beginn und am Ende der beiden zwölfwöchigen Untersuchungszeiträume wurden zahlreiche Tests gemacht. Die genetische Untersuchung der Stuhlproben der Studienteilnehmer gehörte auch dazu. Auf diese Weise konnten die Forschenden feststellen, welche Bakterien in welcher Menge vorkamen. Das Ergebnis: "Pistazien scheinen die mikrobielle Landschaft im Darm von Erwachsenen mit Prädiabetes deutlich verändern zu können, insbesondere wenn sie als nächtlicher Snack verzehrt werden", sagte Petersen laut Mitteilung.
"Diese Veränderungen des Mikrobioms könnten weitere langfristige gesundheitliche Vorteile bieten - möglicherweise helfen sie, die Entwicklung von Typ-2-Diabetes zu verlangsamen oder systemische Entzündungen zu reduzieren." Ob die Effekte wirklich eintreten, wollen die Forschenden mit weiteren Untersuchungen herausfinden. Die Ergebnisse der Studie wurden im "Journal of Nutrition" veröffentlicht.
Quelle: ntv.de, jaz