Das könnten die Gründe sein Wenn die Erkältung nicht mehr aufhört
14.11.2024, 18:03 Uhr Artikel anhören
Wenn sich die Erkältung hartnäckig hält, sollte man seinem Körper Ruhe gönnen.
(Foto: IMAGO/Pond5 Images)
Die Nase läuft, der Hals kratzt und auch der Husten will einfach nicht aufhören: Eigentlich sollte eine Erkältung nach spätestens zehn Tagen überstanden sein. Doch manchmal halten sich die Symptome hartnäckig über Wochen. Was sind mögliche Gründe dafür? Und wann sollte man unbedingt zum Arzt?
Eine Volksweisheit besagt: Eine Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage. Und tatsächlich ist das kein schlechter Richtwert, denn in der Regel dauert ein herkömmlicher Schnupfen sieben bis zehn Tage. Manchmal halten sich die Symptome aber hartnäckig über mehrere Wochen. Woran liegt das?
Wie lange man mit einer Erkältung zu kämpfen hat, hängt stark von individuellen Faktoren ab. Einige Menschen erholen sich schneller, während es bei anderen länger dauern kann, vor allem wenn das Immunsystem geschwächt ist, zum Beispiel durch Vorerkrankungen oder Stress und Überarbeitung.
Auch Raucher und Menschen, die häufig Passivrauchen ausgesetzt sind, haben eine geringere Abwehrkraft in den Atemwegen, was zu einer verlängerten Genesungszeit führt. Und in der kalten Jahreszeit setzt einem die trockene Heizungsluft zu. Denn diese trocknet die Schleimhäute aus und erschwert dem Körper die Bekämpfung der Infektion.
Darüber hinaus gibt es jedoch noch einige weniger bekannte Ursachen für Erkältungssymptome, die besonders hartnäckig sind:
Unterschiedliche Erreger
Eine Erkältung wird in der Regel durch Rhinoviren verursacht, aber auch andere Viren wie Adeno-, Corona-, Parainfluenza- oder Influenzaviren können Erkältungssymptome auslösen. Jede dieser Virusarten ist unterschiedlich und eine Infektion mit einem Virus schützt nicht automatisch vor einer Ansteckung mit einem anderen. Wenn das Immunsystem gerade damit beschäftigt ist, eine bestehende Infektion zu bekämpfen, kann es vorübergehend geschwächt sein. Das macht es leichter, sich mit einem anderen Virus zu infizieren, bevor der Körper vollständig genesen ist.
Doppelangriff von Viren und Bakterien
Während einer Erkältung sind die Schleimhäute zudem sehr anfällig für die Besiedelung mit bakteriellen Erregern. Die Erkältung selbst ist so gut wie immer eine Virenerkrankung.
Kann diese Viruserkrankung nicht gründlich genug bekämpft werden, kann es zu einer sogenannten Superinfektion kommen: Bakterielle Zweitinfekte führen dazu, dass die ursprünglichen Erkältungssymptome einfach nicht verschwinden wollen. Diese bakteriellen Infektionen sind oft weit gefährlicher als die anfängliche Erkältung. Zudem müssen sich die Abwehrkräfte des Körpers mit zwei unterschiedlichen Erregerarten auseinandersetzen.
Verschleppte Erkältung
Solche Superinfektionen entstehen meist dann, wenn man die eigentliche Erkältung nicht ausreichend auskuriert. In diesem Fall spricht man von einer verschleppten Erkältung, die ernsthafte Folgeerkrankungen nach sich ziehen kann, wie eine Nasennebenhöhlenentzündung oder Bronchitis bis zu einer Lungen- oder sogar Herzmuskelentzündung. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollte man seinem Körper immer genug Zeit zum Genesen lassen. Das geht am besten mit Ruhe und Entspannung. Sowohl auf Arbeit als auch auf Sport sollte in dieser Zeit verzichtet werden. Das verhindert nicht nur eine Dauererkältung, sondern hilft auch dabei, schneller wieder fit zu werden.
Postinfektiöser Husten
Nun hat man alles richtig gemacht, die Erkältung ist auskuriert und man fühlt sich wieder gesund. Doch plötzlich taucht ein hartnäckiger Husten auf, den man nicht mehr loswird. Das ist erst einmal kein Grund zur Sorge. Etwa 11 bis 25 Prozent der Erkrankten leiden auch mehrere Wochen nach einem Atemwegsinfekt noch unter sogenanntem postinfektiösen Husten. Dazu kommt es häufig, wenn die Infektion eine Entzündungskaskade triggert, die die Empfindlichkeit der Schleimhäute auf Umweltreize erhöht. Meist klingt dieser Husten ohne Medikamentengabe nach spätestens acht Wochen ab.
Allergien
Manchmal haben lang anhaltende Erkältungssymptome nichts mit Viren oder Bakterien zu tun. Denn Allergien auf Hausstaub, Schimmel, Tierhaare oder Pollen können ähnliche Symptome wie bei einer Erkältung hervorrufen. Wer unter einer Hausstauballergie leidet, spürt diese im Herbst und Winter möglicherweise stärker, weil durch die trockene Heizungslust eine größere Zahl von Milben abstirbt. Die toten Tierchen gelangen vermehrt in die Atemluft und von da aus in die Atemwege.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Wenn eine Erkältung länger als zwei Wochen anhält oder die Symptome sich verschlimmern und zum Beispiel hohes Fieber, Schmerzen in der Brust, Atemnot, starkes Schwitzen oder Gewichtsverlust auftauchen, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Diese Krankheitszeichen könnten auf eine komplizierte Infektion oder eine andere zugrunde liegende Erkrankung hinweisen, die unbedingt ärztlich behandelt werden muss.
Quelle: ntv.de, hny