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Die meisten sind unnötig Mittel gegen Halsschmerzen sind eine Enttäuschung

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Sind Erkältungsviren der Auslöser, heilt eine Halsentzündung meist nach zwei bis sieben Tagen von allein.

Sind Erkältungsviren der Auslöser, heilt eine Halsentzündung meist nach zwei bis sieben Tagen von allein.

(Foto: IMAGO/imagebroker)

Mist, der Hals kratzt schon wieder. Frei verkäufliche Lutschtabletten, Pastillen, Sprays, Säfte und Lösungen versprechen Abhilfe. Doch die Stiftung Warentest kann nur die wenigsten Mittel empfehlen.

Wenn der Hals kratzt, ist dies meist nur der Vorbote einer Erkältung. Die braucht laut Volksmund ohne Medikamente sieben Tage und mit Medikamenten eine Woche, bis sie überstanden ist. Denn gegen die bisher bekannten rund 200 Erreger ist noch kein Kraut gewachsen. Hier ist vor allem das körpereigene Immunsystem gefragt. Und Schonung. Arbeiten zu gehen, ist also nicht nur im Hinblick auf die Kollegen keine gute Idee.

Dem Halsweh soll mit frei verkäuflichen Lutschtabletten, Pastillen, Sprays, Säften und Lösungen der Garaus gemacht werden. Mehr als 30 Millionen Packungen rezeptfreie Halsschmerzmittel wurden im vergangenen Jahr in deutschen Vor-Ort- und Versand-Apotheken verkauft. Warentest hat 24 oft gekaufte, rezeptfreie Mittel wie Dobendan, Gelorevoice und Neo-angin auf die Probe gestellt.

Mit ernüchterndem Ergebnis. Lediglich 5 der Produkte können die Tester eingeschränkt empfehlen. "Für manche Mittel in unserem Test ist nicht belegt, dass sie gegen Halsentzündungen besser helfen als Scheinmedikamente", erläutert Testleiterin Dr. Claudia Michael. Ein weiteres Problem: "Einige Halsschmerzmittel können Nebenwirkungen haben, beispielsweise die Mundschleimhaut schädigen und allergische Reaktionen auslösen", sagt die Expertin.

Keine Nachweise über Wirksamkeit - dafür Nebenwirkungen

Wenig geeignet sind Arzneimittel mit Antiseptika. Diese desinfizieren zwar oberflächlich, sind allerdings gegen Viren, die Hauptverursacher von Halsentzündungen, kaum wirksam. Einige Mittel enthalten außerdem lokal wirkende Antibiotika. Das ist wenig sinnvoll, findet die Stiftung Warentest. Antibiotika bekämpfen nur Bakterien, ihr Nutzen für die sehr seltenen bakteriellen Infektionen ist nicht belegt.

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Die Tipps der Testleiterin: "Sind Erkältungsviren der Auslöser, heilt eine Halsentzündung meist nach zwei bis sieben Tagen von allein. Hilfreich ist es, den Speichelfluss anzuregen, um die Rachenschleimhaut zu befeuchten. Um das Halsweh zu lindern, reichen oft wirkstofffreie Lutschbonbons, gegen stärkere Schmerzen helfen Paracetamol und Ibuprofen."

Aber immerhin, die Pastillen Gelorevoice, Ipalat und Isla (Junior, Med akut Zitrus-Honig, Moos) helfen wenigstens ein bisschen, da sie einen Film auf den Schleimhäuten bilden, der lindernd wirken kann. Zwar gibt es keine Nachweise, dass sie Schmerzen und Entzündungen besser lindern als Arzneimittel, doch sind keine gravierenden Nebenwirkungen zu erwarten.

Quelle: ntv.de, awi

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