Eine Methode wirkt besonders gutWie man seinen Alkoholkonsum senken kann

Wein mit dem Partner oder ein geselliges Feierabendbier mit Freunden: Alkohol ist sozialer Klebstoff. Doch die Droge birgt eine Vielzahl an Gesundheitsrisiken. Forschende finden einen Weg, mit dem sich der Konsum senken lässt. Krebs spielt dabei eine Rolle.
Durch das Hervorheben des erhöhten Krebsrisikos kombiniert mit dem Zählen jedes einzelnen alkoholischen Getränks kann der wöchentliche Alkoholkonsum verringert werden. Das hat ein Forschungsteam des George Institute for Global Health in Australien herausgefunden. Obwohl die meisten Menschen wissen, dass Alkohol ungesund ist, können nur wenige langfristig motiviert werden, ihren Konsum zu drosseln. Die Argumentation, dass Alkohol Krebs verursacht, scheint jedoch anzukommen - zumindest in Australien.
"Es stehen nur begrenzte Ressourcen für Kampagnen zur Schadensminderung im Zusammenhang mit Alkohol zur Verfügung, daher ist es wichtig herauszufinden, welche Botschaften am besten ankommen, um sicherzustellen, dass sie die besten Erfolgsaussichten haben", sagt die Studienleiterin Simone Pettigrew laut Mitteilung des Instituts.
Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sterben weltweit jedes Jahr etwa 2,6 Millionen Menschen an alkoholbedingten Ursachen, davon fast 2 Millionen Männer, rund 209 Millionen Menschen sind alkoholabhängig. Das von der Organisation ausgerufene Ziel, den globalen Alkoholkonsum bis 2030 um 20 Prozent gegenüber 2010 zu senken, wird den aktuellen Erkenntnissen zufolge voraussichtlich nicht erreicht.
8000 Erwachsene und verschiedene Inputs
Für die Untersuchung wurden 8000 Erwachsene, die das Trinkverhalten in der Bevölkerung Australiens im Großen und Ganzen repräsentierten, über einen Zeitraum von sechs Wochen dreimal online zu ihrem Trinkverhalten befragt: Zu Beginn, nach drei Wochen und am Ende des Untersuchungszeitraums. Alle Probanden und Probandinnen wollten ihren Alkoholkonsum reduzieren. Ein Teil der Studienteilnehmenden sah sich die Anti-Alkoholkampagne "Alcohol. Think Again 'Spread'" an, in der der Fokus auf die Tatsache gelegt wird, dass Alkohol Krebs, unter anderem in der Brust, der Leber, im Mund, im Rachen und im Darm verursacht. Andere Studienteilnehmende sahen sich einfache Botschaften an, in denen erklärt wurde, wie man seine Trinkgewohnheiten ändern kann. Wieder andere erhielten einen Mix aus verschiedenen Bedingungen.
Bei der Auswertung der Daten sah das Forschungsteam, dass die Kombination aus der Spread-Kampagne und der Botschaft "Zählen Sie ihre Getränke" tatsächlich zu einer Reduzierung des Alkoholkonsums bei den Studienteilnehmern und Studienteilnehmerinnen führte. "Diese Ergebnisse liefern neue Belege für Investitionen in die effektivsten Formen der öffentlichen Aufklärung, um die Schäden durch Alkohol in der Bevölkerung zu bekämpfen", so Pettigrew. "Obwohl der Pro-Kopf-Alkoholkonsum in Australien im Laufe der Zeit zu sinken scheint, ist er mit 9,5 Litern reinem Alkohol pro Person und Jahr immer noch zu hoch. Trinker benötigen Hilfe, um ihr Risiko zu verstehen und Maßnahmen zu ergreifen", resümiert die Professorin. Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachjournal "Addictive Behaviors" veröffentlicht.