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Tierische Adoption Wilde Löwin säugt Leopardenbaby

In Tansania macht eine Touristin im Ngorongoro eine einzigartige Entdeckung: eine Löwenmutter, die ein Leopardenbaby säugt. Die Bilder sind nicht nur herzzerreißend, sondern auch für die Wissenschaft spektakulär.

Es ist ein Schnappschuss, der nicht nur das Herz von Tierliebhaber erwärmt. Er ist auch einmalig. Denn er zeigt eine Löwenmutter, die eine andere Spezies säugt - ein wenige Wochen altes Leopardenbaby.

Laut BBC soll es sich dabei um das erste Foto dieser Art handeln. "Das ist etwas, was meines Wissens nach noch nie unter Großkatzen vorgekommen ist", wird Luke Hunter, Vorsitzender von Panthera, einer Organisation, die sich dem Schutz von Großkatzen widmet, von der britischen BBC zitiert.

Eine Touristin hatte die Löwin namens Nosikitok, die im Schutzgebiet Ngorongoro am Rande der Serengeti in Tansania lebt, beim Säugen des Leoparden-Nachwuchses fotografiert. Laut Hunter ist es zwar schon vorgekommen, dass Löwinnen andere Löwenkinder adoptierten, aber nie artfremden Nachwuchs. Löwinnen würden artfremde Jungen eigentlich als Konkurrenz ansehen und sie deshalb töten, so Hunter. Schließlich konkurriere man um die gleiche Beute.

Nosikitok trägt dem Bericht zufolge einen GPS-Sender der Schutzorganisation KopeLion. Erst Ende Juni habe sie selbst Nachwuchs bekommen. Die fünf Jahre alte Löwin sei voller Mutterschaftshormone und habe den typischen Beschützerinstinkt. "Löwinnen sind hervorragende Mütter", sagte Hunter. Er und sein Team seien extrem gespannt, wie sich die Sache weiter entwickeln werde. "Noch vor einer Woche hätten wir gesagt, dass so etwas niemals passiert."

Unklar ist, wo sich die leibliche Mutter des Leopardenbabys aufhält. Laut BBC gibt es in dem Gebiet eine Leopardin, die vor Kurzem Junge bekommen hat. Sie könnte die leibliche Mutter sein. Obwohl die Löwenmutter sich bisher großherzig zeigt, sei die Natur unberechenbar, sagt Hunter. Zwar sei die Löwin noch sehr geduldig, aber das Beste sei, wenn das Leopardenjunge bald zu seiner eigenen Mutter zurückkehre.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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