Schmerzhafter Stoß in den Unterleib US-Amerikaner bei Stierhatz schwer verletzt
12.07.2013, 15:14 Uhr
Der 20-Jährige trug eine Kamera bei sich, obwohl dies verboten ist.
(Foto: AP)
Die traditionelle Stierhatz lockt alljährlich tausende Touristen in das nordspanische Pamplona. Ein 20-jähriger US-Amerikaner wird seine Reise allerdings nicht in guter Erinnerung behalten. Für ihn endet das Spektakel mit einer Notoperation.
Bei der alljährlichen Stierhatz in Pamplona ist ein US-amerikanischer Tourist schwer verletzt worden. Der 20-Jährige erhielt von einem der sechs Kampfstiere, die durch die Straßen der Altstadt getrieben wurden, einen Hornstoß in den Unterleib.
Wie die Gesundheitsbehörden mitteilten, mussten die Ärzte dem jungen Mann in einem Krankenhaus in einer Notoperation die Milz entfernen. Der Zustand des 20-Jährigen sei stabil, hieß es. Zwei Spanier wurden ebenfalls durch Hornstöße verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Ein 48-jähriger US-Amerikaner erlitt mehrere Rippenbrüche. Insgesamt mussten die Rettungsdienste 63 Menschen behandeln.
Seit Beginn der Aufzeichnungen des Festes im Jahr 1924 starben bereits 15 Personen bei dem Ereignis. Zuletzt erlitt ein 27-jähriger Spanier vor vier Jahren tödliche Verletzungen, als ein Stier ihm die Hörner in Nacken, Herz und Lungen rammte. "Es sind zahlreiche Leute zu Boden gegangen, es war wirklich gefährlich", sagte der 38-jährige Banker Alan Carpenter aus Chicago, der zum dritten Mal an dem Rennen teilnahm.
Nervenkitzel für junge Männer
Bei dem traditionellen Stadtfest in der nordspanischen Stadt werden gut eine Woche lang an jedem Morgen Kampfstiere in die Arena getrieben, in der am Abend Stierkämpfe stattfinden. Hunderte von Menschen laufen über die 825 Meter lange Strecke vor den Stieren her.
Vor allem junge Männer suchen bei dem mehrtägigen Spektakel den Nervenkitzel, wenn sie bei den täglichen Stierrennen durch die Straßen der Stadt laufen. Viele von ihnen - wie der am Freitag verletzte 20-Jährige - tragen Kameras bei sich, obwohl die Organisatoren dies untersagen.
Tierschützer fordern seit Jahren ein Ende der blutigen Tradition. Neben zahlreichen verletzten Menschen ist das Fest auch für die Tiere qualvoll. Sie werden nach dem Rennen bei den anschließenden Stierkämpfen getötet.
Quelle: ntv.de, mpi/dpa/AFP