Panorama

Bereits über 100 Tote Cholera bricht in Haiti aus

Kampf gegen die Cholera: Mit Infusionen werden die Menschen versorgt.

Kampf gegen die Cholera: Mit Infusionen werden die Menschen versorgt.

(Foto: AP)

Nach dem verheerenden Erdbeben im Januar und Überschwemmungen in den vergangenen Tagen kämpfen die Menschen in Haiti nun gegen den Ausbruch der Cholera. Bereits 140 Tote gibt es, die Behörden sind alarmiert. Grund für die Seuche ist vor allem fehlendes sauberes Trinkwasser.

In Haiti, das im Januar von einem schweren Erdbeben erschüttert worden war, ist offenbar die Cholera ausgebrochen. Rund 140 Menschen seien an der Durchfall-Krankheit bereits gestorben, teilten die Gesundheitsbehörden mit. 1526 Fälle seien insgesamt registriert worden. Die Krankheit ist in der Region Artibonite nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince ausgebrochen.

Die Regierung des Karibikstaats berief eine Dringlichkeitssitzung ein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde bereits eingeschaltet. Ihren Angaben zufolge konnte die Infektion bislang noch nicht eindeutig als Cholera bestimmt werden. Man warte noch auf die Laboranalysen.

Überschwemmungen verschärfen Lage

Die hygienischen Verhältnisse auf Haiti sind verheerend.

Die hygienischen Verhältnisse auf Haiti sind verheerend.

(Foto: AP)

Betroffen von der gefährlichen Erkrankung ist laut Vereinten Nationen vor allem das Gebiet Artibonite, nördlich der Hauptstadt Port-au-Prince, die im Januar von einem Erdbeben schwer zerstört wurde. Bei der Erdbebenkatastrophe in dem Karibik-Land starben mehr als 220 000 Menschen, etwa 1,5 Millionen wurden obdachlos.

Hunderte weitere Menschen werden nach Angaben der Behörden wegen der mit schwerem Erbrechen einhergehenden Durchfallerkrankung in Krankenhäusern behandelt. Hilfsorganisationen hatten zuletzt wiederholt schlechte hygienische Zustände und den mangelhaften Zugang der Bevölkerung zu sauberem Trinkwasser beklagt. Verschärft wurde die Lage in den vergangenen Tagen durch Überschwemmungen.

Cholera wird vor allem durch verschmutztes Wasser übertragen. Die Krankheit verursacht eine Austrocknung des Körpers und kann innerhalb weniger Stunden zum Tode führen. Weltweit sterben jährlich bis zu 120.000 Menschen an Cholera.

Quelle: ntv.de, dpa/rts/AFP

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