Panorama

Wird die "Costa Concordia" einfach versenkt? Es gibt einen "Plan B" zum Bergungsversuch

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Derzeit arbeiten rund 500 Experten an der Bergung der "Costa Concordia" vor der toskanischen Küste. Doch sicher sind sich die Experten nicht, dass die Bergung gelingt. Nur will noch niemand offen darüber reden, dass es auch eine zweitbeste Lösung gibt.

Das Wrack der havarierten "Costa Concordia" könnte bereits am kommenden Montag aufgerichtet werden. "Für uns ist der 16. September das erste mögliche Fenster", sagte der Chef des italienischen Zivilschutzamts, Franco Gabrielli. Fast 20 Monate nach dem Unglück steht der schwierigste Moment der komplexen Bergungsaktion vor der italienischen Insel Giglio bevor. Das genaue Datum für die Aktion werde erst kurz vorher festgelegt, sagte Gabrielli.

Das Aufrichten soll zehn bis zwölf Stunden dauern. Während dieser Zeit wird der Schiffsverkehr rund um die Insel unterbrochen, auch das Wetter muss gut sein. Trotzdem ist nach Angaben der Techniker unsicher, ob das Wrack den enormen Belastungen standhalten wird. Rund 500 Experten arbeiten rund um die Uhr an der Bergung, die mehr als eine halbe Milliarde Euro kosten soll.

Sollte das schwierige Unterfangen gelingen, würde der 290 Meter lange Kreuzfahrtriese zu Beginn des kommenden Jahres in einen Hafen am italienischen Festland geschleppt und dort verschrottet. Scheitert das Aufrichten, könnte das Wrack einige Hundert Meter aufs Meer hinausgeschleppt und dort versenkt werden. In Italien gilt die Variante als "Plan B" und allemal besser, als das Wrack vor der Insel Giglio verrotten zu lassen.

Seit mehr als 600 Tagen liegt die "Costa Concordia" auf einem Felsen vor der Küste der Insel. Es war im Januar 2012 mit mehr als 4200 Menschen an Bord auf gekentert. 32 Menschen starben, darunter 12 Deutsche. Der Prozess gegen Unglückskapitän Francesco Schettino wird am 23. September im toskanischen Grosseto fortgesetzt.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa

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