Panorama

Mehrere Häuser zerstört Graubünden erneut von Bergsturz betroffen

Der Bergsturz vom 23. August hatte bereits verheerende Folgen, nun geht erneut Geröll ab.

Der Bergsturz vom 23. August hatte bereits verheerende Folgen, nun geht erneut Geröll ab.

(Foto: dpa)

Der Schweizer Kanton Graubünden kommt nicht zur Ruhe. Rund eine Woche nach dem verheerenden Bergsturz mit mutmaßlich acht Toten geht erneut eine Geröll- und Schlammlawine herunter. Sie überrollt eine Straße und zerstört mehrere Häuser.

Im Schweizer Kanton Graubünden haben eine Woche nach dem verheerenden Felssturz erneut abrutschende Gesteinsmassen mehrere Häuser zerstört. Ein Felssturz am späten Donnerstagabend erreichte die Dörfer Bondo und Promontogno und zerstörte dort mehrere Häuser, wie die Nachrichtenagentur SDA meldet. Berichte über Verletzte oder Vermisste gibt es nicht.

Am Morgen verschüttete eine weitere Geröll- und Schlammlawine die Bergstraße in der Nähe der Orte Bondo und Bregaglia auf einer Länge von mehreren Hundert Metern. Verletzte habe es nicht gegeben, die Straße werde aber für längere Zeit nicht passierbar sein, sagte ein Sprecher der Gemeinde Bregaglia. Die Lage in Bondo sei noch unübersichtlich, heißt es. Im Nachbarort Spino wurden zwei in einem Gebäude eingeschlossene Menschen mit einem Helikopter in Sicherheit gebracht.

Folgen des Klimawandels

Am 23. August waren bei Bondo vier Millionen Kubikmeter Gestein ins Tal gekracht. Seit dem Unglück werden acht Wanderer vermisst, darunter vier Deutsche aus Baden-Württemberg. Die Suche nach den Menschen wurde inzwischen eingestellt.

Fachleute hatten vor weiteren Bergstürzen gewarnt. "Die größte Gefahr ist, wenn es in der Gegend mehrere Tag lang heftig regnet oder gewittert", hatte der Geologe Andreas Huwiler vom Graubündner Amt für Wald und Naturgefahren der "Neuen Zürcher Zeitung" erklärt. "Unter diesen Umständen rechnen wir mit weiteren Murgängen."

Auch wenn so große Bergstürze wie der vom 23. August sehr selten vorkommen, sind Experten sicher, dass der Klimawandel die Steinschlaggefahr in den Alpen erhöht. Der Fels wird instabil, wenn Permafrost auftaut und Gletscher zurückgehen. Beides haben Forscher des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung in Davos seit Jahren dokumentiert.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

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