200.000 Menschen könnten erkranken Haiti verzweifelt an Cholera
15.11.2010, 12:56 UhrDie Cholera in Haiti ist nach dem verheerenden Erdbeben vor zehn Monaten zu einer weiteren Katastrophe ausgeartet. Mehr als 900 Menschen verlieren bisher ihr Leben, die Vereinten Nationen warnen vor bis zu 200.000 Erkrankungen.
Die Zahl der Cholera-Toten in Haiti steigt weiter rasant an. Es seien bereits 917 Menschen an der gefährlichen Krankheit gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Port-au-Prince mit. Damit stieg die Zahl der Todesopfer seit Freitag um mehr als 120. Seit Ausbruch der Cholera Mitte Oktober mussten den Angaben zufolge mehr als 14.600 Menschen im Krankenhaus behandelt werden.
für die Eindämmung der Cholera in Haiti knapp 164 Millionen Dollar (120 Millionen Euro) bereitzustellen. Anderenfalls drohe der verarmte Karibikstaat von der Seuche "überrollt" zu werden. Auch FDP-Bundesaußenminister Guido Westerwelle rief zu internationaler Solidarität mit Haiti auf.
verbreitet sich vor allem über Wasser und Nahrung, verursacht heftigen Durchfall und Erbrechen und kann ohne rechtzeitige Behandlung innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen.
In Rom rief Papst Benedikt XVI. zur Hilfe für Haiti auf. "Meine Gedanken sind bei der Bevölkerung von Haiti, die aufgrund des furchtbaren Erdbebens vom Januar nun eine schwere Cholera-Epidemie erleidet", sagte der Papst beim Angelusgebet in Rom. "Ich appelliere an die internationale Staatengemeinschaft, den betroffenen Menschen großzügig beizustehen", forderte er.
Zehn Monate nach dem Erdbeben mit 230.000 Toten ist Haiti mit dem Ausbruch der Cholera in eine neue Katastrophe geraten. Bis zu 200.000 Menschen könnten nach Schätzungen der Vereinten Nationen an der ansteckenden Seuche erkranken. Die seit dem Erdbeben im Januar in Haiti tätigen Hilfsorganisationen bemühen sich, die Seuche einzudämmen.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP