Panorama

Wie "Gräueltaten aus einem Bürgerkrieg" Kindermörderin muss lebenslang hinter Gitter

Eine Tat auf "sittlich niederster Stufe": Die Angeklagte habe die Kinder getötet, um mit dem Vater eine neue Familie zu gründen.

Eine Tat auf "sittlich niederster Stufe": Die Angeklagte habe die Kinder getötet, um mit dem Vater eine neue Familie zu gründen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Fall schockiert im Spätsommer 2012 ganz Deutschland: Eine Frau betäubt und ersticht die drei Kinder ihres Lebensgefährten, da diese der neuen Beziehung im Weg stünden. Die 30-Jährige wird nun zu lebenslanger Haft verurteilt - und soll nicht mehr freikommen.

Das Dortmunder Landgericht hatte eine Frau wegen dreifachen Kindermordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Die 30-Jahre alte Frau hatte im August vergangenen Jahres die drei Kinder ihres damaligen Lebensgefährten erst mit einem Schlafmittel betäubt und anschließend in ihren Betten erstochen. Wie der Vorsitzende Richter Wolfgang Meyer in der Urteilsbegründung sagte, habe die Angeklagte die Morde schlicht aus dem Grund begangen, dass ihr die Kinder im Weg gewesen sein. "Diese Tat ist für uns ohne Beispiel", sagte Meyer. Die Schwurgerichtskammer stellte darüber hinaus die besondere Schwere der Schuld fest, was die Möglichkeit einer vorzeitigen Haftentlassung nach 15 Jahren ausschließt.

Eines der Opfer wird aus dem Haus in Dortmund geborgen: Nach den Morden hatte die Frau versucht, ihre Spuren durch das Legen eines Feuers zu verwischen.

Eines der Opfer wird aus dem Haus in Dortmund geborgen: Nach den Morden hatte die Frau versucht, ihre Spuren durch das Legen eines Feuers zu verwischen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die besonders brutale Ausführung sowie die Skrupellosigkeit der Täterin erinnerten an Gräueltaten aus einem Bürgerkrieg. Die Motive der Frau seien selbstsüchtig und "auf sittlich niederster Stufe" anzusiedeln. Sie habe vorgehabt, mit dem Vater der Kinder eine eigene Familie zu gründen, wobei sie die beiden Jungs im Alter von vier und zehn Jahren sowie das zwölfjährige Mädchen als Hindernis betrachtet hätte.

Im Anschluss an die Morde hatte die Frau in der Wohnung Feuer gelegt, um so ihre Spuren zu verwischen. In den Augen der Richter brachte sie damit zudem die sieben weiteren in dem Mehrfamilienhaus schlafenden Menschen in Lebensgefahr. "Auch das Schicksal dieser Personen war ihr egal", befand Richter Meyer. Das Urteil lautete deshalb auf dreifachen Mord, siebenfachen Mordversuch und schwere Brandstiftung.

Im Gerichtssaal reagierten etliche der Anwesenden mit Applaus und lauten Zwischenrufen auf das Urteil. Die Angeklagte, die während des Verfahrens ihre Unschuld beteuert und eine Aussage verweigert hatte, zeigte keine erkennbare Regung. Ihr Strafverteidiger kündigte an, Revision einzulegen. Er hatte zuvor auf Freispruch plädiert.

Quelle: ntv.de, dpa

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