Panorama

Regierung kritisiert Urteil in Dubai Oslo unterstützt vergewaltigte Norwegerin

Marte Deborah Dalelv ist nach dem Urteil in eine norwegische Kirche geflüchtet.

Marte Deborah Dalelv ist nach dem Urteil in eine norwegische Kirche geflüchtet.

(Foto: AP)

Die Norwegerin Marte Deborah Dalelv wird in Dubai von einem Kollegen vergewaltigt. Sie zeigt ihn an. Was dann passiert, ist unglaublich: Sie muss ins Gefängnis - wegen "Sex außerhalb der Ehe". Jetzt schaltet sich die norwegische Regierung ein.

Die Regierung in Oslo hat die Justiz der Vereinigten Arabischen Emirate scharf kritisiert, die eine junge Norwegerin nach einer von ihr eingereichten Vergewaltigungsanzeige zu 16 Monaten Haft verurteilt hat. "Es wirkt sehr befremdlich, wenn jemand eine Anzeige wegen Vergewaltigung einreicht und dann für etwas verurteilt wird, das in unserem Teil der Welt nicht einmal strafbar ist", sagte Außenminister Espen Barth Eide. Aus seinem Ministerium hieß es, Eide habe deshalb versucht, seinen Kollegen in Dubai zu kontaktieren.

Ein Gericht hatte dort die 24-jährige Norwegerin zu der Gefängnisstrafe verurteilt. Ihr wird sittenwidriges Verhalten in Form von außerehelichem Sex, Alkoholkonsum und Meineid vorgeworfen. Die junge Frau legte Einspruch gegen das Urteil ein, das nun wahrscheinlich Anfang September neu verhandelt wird. Zuflucht hat sie vorerst in einer norwegischen Kirche in Dubai gefunden, von wo aus sie um finanzielle Hilfe bat, weil die Anwaltskosten ihre Ersparnisse aufgezehrt hätten.

Die Rechtsabteilung des norwegischen Außenministeriums schloss einen Abzug des eigenen Botschafters aus den Vereinigten Arabischen Emiraten trotz der Komplikationen aus. Eine solche Entscheidung würde die Situation der Frau womöglich noch verschlimmern, hieß es aus Oslo. Alles sei einfacher, wenn Norwegen seine diplomatische Vertretung in Dubai behalte.

Quelle: ntv.de, AFP

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