Panorama

Bei 250.000 Euro Strafe Polen verbietet Partydrogen

In Polen sind drogenähnlichen Betäubungs- und Aufputschmittel ab sofort verboten. Die "dopalacze" (Nachbrenner) wurden bisher legal unter anderem als Düngemittel angeboten. Medienberichten zufolge enthalten sie manchmal auch Rattengift.

Partystimmung in Breslau.

Partystimmung in Breslau.

(Foto: AP)

Im Eilverfahren geht Polen gegen die Plage der Partydrogen unter den Jugendlichen vor: Das Parlament in Warschau verbot Herstellung und Verkauf von Aufputsch- und Betäubungsmitteln, die auf die Psyche der Menschen einwirken.

Bei Verletzung der Vorschriften drohen Geldstrafen bis zu einer Million Zloty (250.000 Euro). Zudem erhalten die zuständigen Behörden das Recht, jede Substanz, die die Gesundheit gefährden könnte, für 18 Monate zu sperren. In dieser Zeit soll sie untersucht werden. Das Gesetz wurde in einer Rekordzeit von drei Tagen bei nur drei Gegenstimmen beschlossen.

Nach einer Welle von Vergiftungsfällen unter Jugendlichen hatten Polizei und Sanitärinspekteure am vergangenen Wochenende mehr als 1000 Läden mit gefährlichen Substanzen kontrolliert und die meisten von ihnen geschlossen. Ministerpräsident Donald Tusk kündigte entschlossenes Vorgehen gegen die "Händler des Todes", wie er Verkäufer nannte, an.

Die drogenähnlichen Betäubungs- und Aufputschmittel werden in Polen "dopalacze" (Nachbrenner) genannt. Sie wurden bisher legal unter anderem als Düngemittel angeboten. Medienberichten zufolge enthalten sie manchmal auch Rattengift. Als ein Zentrum des Handels gilt Posen im Westen des Landes.

Mehrere Dutzend Jugendliche wurden in den vergangenen Wochen mit Vergiftungserscheinungen in Krankenhäuser eingeliefert. Es soll auch Todesfälle gegeben haben, gesicherte Zahlen fehlen allerdings.

Quelle: ntv.de, dpa

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