Panorama

Wo nebulöse Wolken lungern "Traumhaftes Wetter am Sonntag"

Genießen Sie die letzten Sonnentage. Bald kommt der Winter. Die Winterzeit beginnt bereits am 26. Oktober.

Genießen Sie die letzten Sonnentage. Bald kommt der Winter. Die Winterzeit beginnt bereits am 26. Oktober.

(Foto: dpa)

Kurz bevor die Herbstdepressionen zuschlagen, kommt der Sommer noch einmal zurück. Und n-tv Meteorologe Björn Alexander hat noch mehr gute Nachrichten: der goldene Oktober könnte Wirklichkeit werden.

n-tv.de: Björn, wenn heute schon der nächste Montag wäre, wie würde das Resümee unseres Wochenendwetters lauten?

Björn Alexander: Samstag Licht und Schatten, Sonntag vielerorts traumhaft. Temperaturen: irgendwo zwischen Spätsommer und Frühherbst. Überhaupt gilt auch in der nächsten Woche erst einmal: wir bleiben auf der eher milden Seite des Wetters und flächendeckender Dauerregen ist nicht in Sicht. Stattdessen könnte sich im Laufe der kommenden Woche - nach ein paar wechselhafteren Tagen - von der Nordsee her ein neues Hoch aufbauen. Die Folge wäre, dass wir auch übernächste Woche am Montag wieder auf ein meist schönes Wochenende zurückblicken könnten.

Machen wir es konkret: wie wird denn dieses Wochenende?

Das letzte Septemberwochenende folgt insgesamt der Vorgabe des Gesamtmonats bisher: freundlich und warm bis sehr warm. Allerdings wird der Start ins Wochenende noch recht holprig. Da müssen wir nämlich mit den Ausläufern von Tief "Irina" kämpfen. Dabei lassen die wolkigen Reste bei uns eigentlich kaum darauf schließen, wie stürmisch "Irina" tatsächlich zur Sache geht. Der Kerndruck über dem Nordmeer liegt bei unter 965 Hektopascal. Damit ist "Irina" ein lupenreines Sturmtief, das im Norden Europas die entsprechenden Sturmböen mit teils heftigen Schneefällen in den höheren Lagen des Skandinavischen Gebirges, den sogenannten Skanden, mitbringt.

Winter? Aber nicht mit uns, oder?

Vorerst einmal nicht. Aber die Wolken von "Irina" werden am Samstag eben noch über einigen Landesteilen rumlungern. Gleichzeitig setzt von Süden her allerdings schon mal ein langsamer Warmlufttransport ein. Und damit dehnt sich auch unser Sonntagshoch mit dem klangvollen Namen "Kieron" zu uns aus. Kurzum: das Wetter bessert sich, aber es braucht dafür etwas länger.

Björn Alexander.

Björn Alexander.

(Foto: n-tv)

Wer muss am längsten auf die Sonne warten?

Das dürften sehr wahrscheinlich die üblichen "Nebellöcher" im Süden sein. Im Donauraum oder am Bodensee beispielsweise. Und auch von NRW und Rheinland-Pfalz bis herüber nach Thüringen und Sachsen wird es mitunter bis in den Nachmittag des Samstags hinein dauern, bis die Wolkenreste endlich weg sind. Zudem ist anfangs auch noch etwas Regen oder Sprühregen möglich. Im übrigen Land sind Sie schon schneller auf der Sonnen-Sieger-Seite. In den Frühstunden wabern zwar sicherlich noch teils dichte Nebelfelder (stellenweise auch mit Sichtweiten unter 50 Metern!), im Vormittagsverlauf boxt sich aber die Sonne durch und sorgt für ansteigende Temperaturen. Mit Sonnenunterstützung können wir uns verbreitet auf 17 bis 21 Grad freuen. Noch etwas wärmer wird's im Breisgau bei bis zu 23 Grad. Einzig dort, wo der Nebel sich zäher hält sowie in den östlichen Berglagen, bleiben die Thermometer bei 13 bis 16 Grad hängen.

Welche Temperaturen bringt uns der Sonntag?

Das Niveau steigt auf jeden Fall an. In den trüberen Nebellagen im Süden sind es 15 Grad. Die meisten von uns können sich aber auf sehr warme 19 bis 25 Grad einrichten. Da sind wir dann doch voll auf der spätsommerlichen Seite.

Wie sieht das Wetter dabei aus?

Nach einem teilweise doch sehr nebulösen Start dürfte sich der Nebel vielerorts bis zur Mittagszeit aufgelöst haben. Lediglich in den altbekannten Tälern im Süden hats die Sonne wie immer schwerer, mal richtig durchzuheizen, weswegen es dort eben auch frischer bleibt.

Und danach kommt schon wieder der Wetterwechsel?

Wir sollten uns zumindest schon mal ein wenig darauf einstellen, dass es am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag überall unbeständiger und weniger warm weitergeht. Zuvor kann aber der Start in die neue Woche noch durchaus Überzeugendes in Sachen Wetter zeigen. Denn nachdem sich Dunst oder Nebel verzogen haben, wird Montag wieder ein spätsommerlich warmer und schöner Tag bei meist 20 bis 26 Grad. Einzig im Dauernebel kühle 15 Grad. Erst am Abend könnte es im Südwesten vielleicht schon mal erste Schauer geben.

Kein stabiles Dauerhoch also?

Leider wohl eher nicht. Hoch "Kieron" liegt am Montag bereits über dem Balkan und damit können die Ausläufer der Tiefs von Westen herankommen.

Dabei wurde in den letzten Tagen in einigen Medien doch schon von einem der stärksten Hochs seit Monaten gesprochen?

Das ist auch für ein Hoch zu Beginn des Herbstes nicht besonders schwierig. Hintergrund ist dabei, dass die Luftdruckgegensätze im Sommerhalbjahr geringer sind als im Winter. Das hat wiederum zur Folge, dass auch die Hochs und Tiefs im Sommer schwächer ausgeprägt sind als beispielsweise im Herbst oder Winter. Und deshalb kann Hoch "Kieron" mit seinen 1025 Hektopascal auch als eines der stärksten Hochs der letzten Monate bezeichnet werden. Nur: Es ist total normal, dass es im Herbst Hochdruckgebiete mit einem höheren Kerndruck als im Sommer gibt. Klingt aber irgendwie als Schlagzeile nicht so gut: Jahreszeitlich angepasstes Hoch sorgt für Sonne oder so ähnlich.

Eingangs hattest du aber noch ein neues Hoch für das erste Oktoberwochenende erwähnt. Was hat es damit auf sich?

Nach einer wechselhaften Wochenmitte könnte sich ab Freitag kommender Woche mal wieder ein Hochdruckgebiet bei uns durchsetzen. Dabei bestehen dann nach wie vor sogar gute Chancen, dass sich dieses Hoch endlich mal länger hält beziehungsweise sich so verlagert, dass es dauerhaft positiven Einfluss auf unser Wetter hat. Der Oktober hat also weiterhin Potenzial, golden zu werden.

Quelle: ntv.de

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