Politik

Abgeordnete wollen "alle Details" Bundestag überprüft Germanwings

Martin Burkert will ab sofort im Verkehrsausschuss über "alle Details" des Absturzes informiert werden.

Martin Burkert will ab sofort im Verkehrsausschuss über "alle Details" des Absturzes informiert werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Noch gibt es nur Spekulationen über die Absturzursache. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag hinterfragt dennoch die Sicherheit bei Germanwings - und spricht der Fluglinie zugleich sein Vertrauen aus.

Der Verkehrsausschuss des Bundestags will das Sicherheitskonzept von Germanwings überprüfen. "Wir hinterfragen alles: vom Sicherheits- und Werkstattkonzept der Germanwings über Wartungsintervalle bis hin zur konkreten Technik im Airbus", sagte der Ausschussvorsitzende Martin Burkert der "Welt", noch bevor erste Erkenntnisse über die Ursachen des Absturzes in den französischen Alpen bekannt wurden. Die Abgeordneten wollten "alle Details kennen", sagte der SPD-Abgeordnete. Ab sofort lasse sich der Verkehrsausschuss jede Woche über den Absturz informieren.

Burkert verglich das Vorgehen mit der Ausschussarbeit nach dem Zugunglück von Eschede. Bei dem im Juni 1998 waren 101 Menschen ums Leben gekommen. "Auch damals war eine akribische fachliche Aufarbeitung vonnöten", sagte Burkert. "Es wird auch diesmal sehr lange dauern", kündigte er an. "Wir werden alle relevanten Sachverständigen einladen."

Generelle Sicherheitsbedenken wies der Verkehrsexperte zurück. "Fliegen ist sicher, genauso wie Zugfahren", sagte er. Deutsche Airlines stünden unter Kostendruck, dies sei aber bei anderen Fluggesellschaften auf der Welt noch "viel stärker" der Fall. Er selbst werde weiterhin mit Germanwings fliegen.

Piloten kritisieren CDU-Politiker

Damit reagierte Burkert auch auf Äußerungen des CDU-Bundestagsabgeordnete Karl-Georg Wellmann. Dieser hatte auf seiner Facebook-Seite geschrieben: "Vor Germanwings kann man nur noch warnen. Überalterte Maschinen und miserabler Service. Mit denen werde ich nicht mehr fliegen." Wellmann erntete dafür scharfe Kritik, unter anderem von SPD- und Grünen-Politikern.

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit griff Wellmann ebenfalls an. Seine Aussagen, "die objektiv nicht nachvollziehbar und darüber hinaus ohne fachliche Relevanz sind, sind in einer solchen Zeit deplatziert", sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg "Handelsblatt Online".

Quelle: ntv.de, mbo/AFP/dpa

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