Umstrittene Inseln nicht erreicht Chinesischer Ballonfahrer landet im Wasser
02.01.2014, 06:59 Uhr
(Foto: AP)
Im Streit zwischen Peking und Tokio um eine Inselgruppe will ein Chinese ein Zeichen setzen und startet mit einem Ballon in Richtung Osten. Das Ziel erreicht er allerdings nicht. Die japanische Küstenwache fischt den Mann aus dem Pazifik.
Die japanische Küstenwache hat einen Chinesen gerettet, dessen Ballonfahrt zu einer Insel im Ostchinesischen Meer missglückt ist. Diese gehört zur Inselgruppe, die immer wieder für Streit zwischen Japan und China gesorgt hat. Der 35-Jährige sei am Mittwochmorgen in der Provinz Fujian mit seinem Heißluftballon zu den Inseln gestartet, die in Japan Senkaku und in China Diaoyu heißen, sagte ein Vertreter der Küstenwache. In der Nähe der Inseln habe er Stunden später jedoch einen Notruf abgesetzt.
Ein japanischer Rettungshubschrauber fischte den Mann mit seinem Ballon rund 22 Kilometer südlich der Inseln aus dem Wasser. Er sei der Besatzung eines chinesischen Patrouillenboots außerhalb der japanischen Gewässer übergeben worden.
Chinesische und taiwanische Aktivisten haben bereits mehrfach versucht, auf die Inseln zu gelangen. Der umstrittene Archipel befindet sich etwa 200 Kilometer vor der Küste Taiwans und rund 400 Kilometer von der japanischen Insel Okinawa entfernt. Die Inseln liegen in fischreichen Gewässern auf einer strategisch wichtigen Schifffahrtsroute, in der Umgebung werden größere Erdöl- und Erdgas-Vorkommen im Meeresboden vermutet. Die Regierung in Tokio hatte im September 2012 mehrere der unbewohnten Inseln verstaatlicht und damit den lang anhaltenden Inselstreit weiter angefacht.
Abe verärgert China
Die Beziehungen zwischen den beiden Regierungen hatten sich jüngst weiter verschlechtert, als Japans Ministerpräsident Shinzo Abe den Yasukuni-Schrein besucht hatte. Peking erklärte ihn daraufhin zur "unerwünschten Person".
Als erster japanischer Regierungschef seit 2006 hatte der rechtskonservative Abe vergangene Woche am Kriegstoten-Schrein gebetet. Dort wird der 2,5 Millionen japanischen Todesopfer des Zweiten Weltkriegs gedacht. Chinesen und Koreaner sehen in ihm eine Verherrlichung der dunkelsten Kapitel der japanischen Geschichte, weil dort auch Kriegsverbrecher geehrt werden. In beiden Ländern ist die Erinnerung an die japanische Besatzung im Zweiten Weltkrieg noch sehr lebendig.
Quelle: ntv.de, jga/AFP